Dienstag, 30. April 2013

Aprilwetter 1963: richtig Frühling erst ab Ende Monat

Im März vor 50 Jahren war Tauwetter angesagt (vgl. WeiachBlog vom 12.3.2013). Nach diesem harten Seegfrörni-Winter hatten die Weiacher etwas genug von der Kälte, wie man den folgenden Zeilen von Walter Zollinger entnehmen kann:

«April: Nun hätte man endlich den milden Frühling erwartet. Statt dessen bringt der April in den ersten 14 Tagen nichts als neblige, trübe Tage, oftmals sogar etwas Regen, feucht-unfreundliches Wetter! Dreimal sogar noch Reif mit Temperaturen von je -1° am Morgen. Die höchste Morgentemperatur liegt bei +8°, meist aber ist es nur zwischen +2° bis +5°. An den Nachmittagen wird's dann unter Föhneinfluss etwas wärmer, bis zu 13 1/2°C. Ab mitte Monat bessert's merklich mit der "Wärme", am Morgen meist +10°, am mittag zwischen +14° und +18°, abends zwischen 9° und 15°. Auch die Witterung hält sich jetzt ordentlich, oftmals föhnigwarme und sogar sonnige Nachmittage; dazwischen einigemal Regen, aber meist erst spätabends, des nachts oder ganz früh am Morgen. Und man ist darüber sogar froh; denn der Wind hatte in der zweiten Monatshälfte Gärten, Wiesen und Ackerland ziemlich ausgetrocknet. Gegen ende Monat "drücken" die Birnspaliere, die Aprikosen- und Pfirsichbäumchen, d.h. sie beginnen zu blühen.»

Also alles in allem gar kein so schlechter April. Da war der diesjährige mit Schnee bis in die Niederungen auch kein besseres Vorbild.

Quelle
  • Zollinger, W.: Gemeinde Weiach. Chronik des Jahres 1963 - S. 5. [Original in der Handschriftenabteilung der Zentralbibliothek Zürich. Signatur: G-Ch Weiach 1963].
[Veröffentlicht am 5. Mai 2013]