Freitag, 24. September 2021

Das Tauff-Buch des Junkers Escher

Im Staatsarchiv liegen gut behütet die noch vorhandenen Weiacher Taufbücher, wobei die ältesten Aufzeichnungen auf das Jahr 1609 zurückgehen. Man darf nur Kopien davon einsehen. Fotografien ab diesen Kopien sind dann zwar schwarz-weiss, liefern aber immer noch bessere Resultate, als wenn nur ein Mikrofilm zur Verfügung stünde (ebenfalls schwarz-weiss). 

Das zweitälteste Taufbuch mit der Signatur StAZH E III 136.2, um das es in diesem Artikel geht, wurde von Pfr. Junker Hartmann Escher eröffnet. Dieser Pfarrer ist uns kein Unbekannter. Er hat auch das älteste erhalten gebliebenen Stillstandsaktenbuch der Kirchgemeinde Weiach begonnen und damit viele Details über die Herausforderungen der damaligen Zeit überliefert, samt Auseinandersetzungen zwischen dem Pfarrer und anderen Amtsträgern im Dorf.

Escher selber hat seinen Aufzeichnungen im ersten Teil dieses Bandes den folgenden Titel gegeben:


Tauff-Buch 

«Darinnen aufgezeichnet sind die Kinder der Christenlichen Gemeinde 
Weÿach 
welche durch die H. Tauff in den Gnaden-Bundt Jesu sind aufgenohmmen worden.

Ward angefangen under dem Dienst H. Eschers dieser Zeit Pfarrherren allhier. A. 1754.»

Von anderer Hand ist darunter notiert: «1754-1860». Zum Startjahr s. unten.

Weiter unten auf der Titelseite findet sich ein Widmungsgedicht, das mutmasslich ebenfalls von Pfr. Escher stammt: 

«Jesu Bluth wasch ab von Sünden
Die die Tauff empfangen;
Laß Sie seine gnade finden
Daß sie an Ihm hangen.»

Taufen bereits ab November 1753

Angefangen hat Pfarrer Escher das Buch wohl tatsächlich erst 1754. Aber einige der darin verzeichneten Kasualien, in diesem Fall Taufen, hat er bereits im November und Dezember 1753 vorgenommen, wie man der Seite 5 entnehmen kann (Ausschnitt vgl. Bild unten).

Die erste von Junker Hartmann Escher gefeierte Taufe fand am 18. November 1753 statt. 
Täufling war ein Felix, Sohn des Hans Conrad Kläusli und der Maria Näff. Als «Tauffzeugen» fungierten Felix Baumgartner Fridlis und Maria Maag, Heinrich Schneiders Frau. Unklar ist, ob sie auch die Patenfunktion übernahmen, was aber angenommen werden darf.


Quelle
  • Tauf- und Eheregister ab 1753. Signatur: StAZH E III 136.2. Eingangs: Notiz über die Wahl und Amtseinführung von Pfr. Hartmann Escher 1753 (von ihm selbst verfasst). Anschl. Taufen 1753-1860, S. 5-178 (zusätzlicher Inhalt gemäss Online-Katalog des Staatsarchivs: Einige unbedeutende Notizen über Taufe unehelicher Kinder. - 1800: Zahl der im 18. Jahrhundert in Weiach getauften Kinder. - 1819: Bericht über die Feier des Reformationstages). Ab S. 179 folgen Einträge zu Ehen ab Amtsantritt Eschers.

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