Mittwoch, 5. März 2008

Schüblig-Essen nach der Generalversammlung

In seinen Jahreschroniken berichtete Walter Zollinger auch über die Vereinslandschaft von Weiach. Der gemeinsame Gesang war vor einem halben Jahrhundert derart beliebt, dass es noch zwei Chöre gab, den Kirchenchor und den Männerchor. Heute existiert in der Gemeinde überhaupt kein Musikverein mehr.

Über die Aktivitäten der beiden Vereine im Jahre 1958 schreibt Zollinger unter anderem:

«Die Mitwirkung von Kirchen- und Männerchor an den folgenden Anlässen ist seit Jahren so eingebürgert, dass sie in Zukunft hier nicht mehr besonders erwähnt werden soll: Neujahrsgottesdienst / Kirchgemeindeabend / Männerabende / Palmsonntag / Pfingstsingen im Dorf herum / Missionsfeier / Bundesfeier / Bettagsgottesdienst / Reformationsfeier / Evangelisationswoche / Sylvestergottesdienst.»

Ob die beiden Chöre jeweils gemeinsam oder einzeln auftraten, verrät der Chronist nicht, wohl aber, dass das Administrative zusammen erledigt wurde:

«Die gemeinsame Generalversammlung der beiden Chöre fand am 5. März statt, wiederum im "Sternen". Nach Erledigung der statutarischen Geschäfte findet jeweilen ein sog. "Schübligbankett" statt, anschliessend folgen freie gesangliche und theatraliche Darbietungen; auch getanzt wird jeweilen gerne.»

Was ein Schüblig genau ist? Kurz gesagt eine Wurst aus Rindfleisch, Schweinefleisch, Rückenspeck, Nitritpökelsalz und Pfeffer in einem essbaren Naturdarm. Die weiteren Zutaten sind je nach Region verschieden - und so gibt es auch viele verschiedene Sorten. Genaueres findet man auf der Website gesalzen + gepfeffert.

Dass es nach getaner Arbeit einen Schüblig gibt, ist übrigens ein Brauch der weitherum gepflegt wurde und in traditionalistischen Gemeinden teilweise heute noch lebt, so z.B in Humlikon im Zürcher Weinland.

Quelle
  • Zollinger, W.: Gemeinde Weiach. Chronik des Jahres 1958. - S. 13.

[Veröffentlicht am 8. Februar 2009]