Montag, 26. August 2013

Augustwetter 1963: viel zu feucht für eine gute Ernte

Der Chronik-Eintrag zum August vor 50 Jahren ist ein besonders gutes Beispiel für den stark landwirtschaftlichen Bezug von Zollingers Wetternotizen - was bei der damals noch ausgeprägten bäuerlichen Identität seiner Wohngemeinde Weiach durchaus seine Berechtigung hatte:

«August: Einige recht schwüle, föhnige Tage eröffnen den achten Monat. Bindemäher und Mähdrescher sind wacker in Funktion. Wohl unterbrechen hie und da gewittrige Schauer, meist aber zum Glück nachts, oder doch am späten Nachmittag die Augustschwüle. Sie sind direkt willkommen. So geht's bis gegen mitte August, jetzt folgen (ab 13.8. bis gegn ende Monat) Tage, an denen nach regnerischer Nacht auch tagsüber der Himmel bedeckt oder stark bewölkt bleibt; die Luft ist dadurch beständig feucht. Der 16.8. macht eine Ausnahme, ein heller, sonniger Tag. Nachher folgt wieder dasselbe langweilige, unsichere, tagsüber feuchte, manchmal zeitweilig regnerische Wetter. Es ist bedenklich: bald September und im Feld unten stehen immer noch hunderte von Garben und Puppen, die des feuchten, ungünstigen Wetters wegen nicht eingebracht werden konnten. Die Kerne fangen bereits an, auszuwachsen. Auch für's Reifen von Obst und Trauben oder gar den Tomaten und späten Bohnen ist's äusserst ungünstig. Gerade das Gegenteil des letztjährigen erfreulichen August!»

Für die Bauern und Hobbygärtner war das also ein wenig erfreulicher Zeitabschnitt. Wie wohl der September sich daran anschloss?

Quelle
  • Zollinger, W.: Gemeinde Weiach. Chronik des Jahres 1963 - S. 7. [Original in der Handschriftenabteilung der Zentralbibliothek Zürich. Signatur: G-Ch Weiach 1963].
[Veröffentlicht am 21. Januar 2014]

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