Donnerstag, 17. Februar 2022

Vor 300 Jahren wurde noch über den Miststock geheiratet

Am 17. Februar 1722 gab es in der Kirche Weiach gleich zwei Hochzeitspaare. Und bei beiden Paaren stammten Braut wie Bräutigam aus dem nicht grad allzu grossen Weiach (höchstens 700 Einwohner). 

Man hat also teilweise buchstäblich über den Miststock (d.h. ins Nachbarhaus) geheiratet, was auch die strengen Vorschriften der Regierung erklärt. Bereits bei gemeinsamen Urgrosseltern wurde eine Bewilligung des Ehegerichts verlangt.

In diesen beiden Fällen scheint es keine Einwände gegeben zu haben. Durch Pfr. Hans Rudolf Wolf (1708-1747 in Weiach; Grabplatte in der Aussenmauer der Kirche eingelassen) wurden an diesem Tag heute vor 300 Jahren getraut und im ersten Band des Weiacher Tauf-, Ehe- und Totenregisters (StAZH E III 136.1, S. 335) eingetragen:

1. Heinrich Baumgartner, Ehegaumers, mit Anna Margaretha Bersinger (https://bit.ly/3GWp9nA; EDB 642), sowie

2. Jakob Meierhofer, Bukjoggel, mit Elisabeth Baltisser (https://bit.ly/3h7IlVj; EDB 643)

Bild: Titelblatt des zweiten Bandes, von Pfr. Hartmann Escher 1753 begonnen

Die obgenannten und rund 296'000 weitere Eheeinträge aus dem 16. bis 18. Jahrhundert kann man über das Portal der Ehedatenbank des Staatsarchivs des Kantons Zürich übrigens leicht selber online abrufen: https://archives-quickaccess.ch/search/stazh/edb 

[Erstveröffentlicht auf der Facebookgruppe «Du bisch vo Weiach, wenn...» am 17. Februar 2022, 14:49 MEZ; Inhaltlich angereicherter Repost auf WeiachBlog am 6. Juli 2022 um 21:17 MESZ]

Keine Kommentare: