Der Beitrag befasst sich mit dem Zusammenhang zwischen der Beschaffung einer neuen Feuerspritze und dem Bau des (seit 1948) Alten Gemeindehauses beim Friedhof.
Er zeichnet anhand von Gemeindeversammlungsprotokollen (im Originalwortlaut transkribiert) nach, wie die Weiacher vor 150 Jahren dazu kamen, sich nicht nur eine Feuerspritze anzuschaffen, sondern auch gleich noch ein Gemeindehaus samt integriertem Spritzenhaus zu bauen. Für die Web-Ausgabe vgl. den Link unten.
Maurer Grießer = Baugeschäft Griesser?
Der Zwischentitel «Der Bauplan stammte von Maurer Griesser» gab nun dieser Tage im Hause Kurt Griesser vom Baugeschäft Griesser an der Chälenstrasse 32 Anlass zur Erforschung der eigenen Geschichte.
Ob es sich bei diesem Maurer um einen Griesser gehandelt habe, der mit seiner Familie nicht verwandt sei, fragte er per e-mail. Sein Vater sage nämlich, das Geschäft sei erst nach dem 1. Weltkrieg gegründet worden.
Nach etwas Nachforschen in meinen Unterlagen kann ich folgenden Beleg aus einem 60-jährigen Werk über den Kanton Zürich präsentieren:
«Gebrüder Griesser, Baugeschäft. Der Gründer dieses Geschäftes, Jakob Griesser, wurde am 22. April 1873 als Bauernsohn geboren und wuchs im Kreise von 9 Geschwistern im elterlichen Heimwesen in Weiach auf. In den Jahren 1904-1908 arbeitete er im Maurer- und Zementgeschäft von Adam Arigoni, wo er den Maurerberuf erlernte. 1909 vertauschte er diese Stelle mit einer solchen im Maurergeschäft von Gottfried Nepfer in Weiach, wo er bis zum Tode seines Meisters im Jahre 1923 arbeitete. Darauf gründete Jakob Griesser mit bescheidenen Mitteln ein eigenes Maurergeschäft. 1925 erbaute er sich in Weiach ein Heim. Als Achtundsechzigjähriger übergab er sein Geschäft 1941 seinen beiden Söhnen Gottlieb und Ernst Griesser, die 10-15 Arbeiter beschäftigen und sämtliche in ihr Fach einschlagenden Bauarbeiten ausführen.» (Kläui et al.: Kanton Zürich. Band I. Zollikon 1948, S. 193)
Der Gründer (in diesem Fall mutmasslich die Quelle) wird sich wohl noch richtig erinnern, denke ich. Das Gründungsjahr der Firma Baugeschäft Griesser wäre dann also 1923 - und die Erinnerung des Vaters von Kurt Griesser völlig korrekt.
Es braucht genealogische Untersuchungen
Mit anderen Worten: zwischen dem Maurer Grießer, welcher 1857 den Plan für das mit einem Spritzenhaus kombinierte neue Gemeindehaus zeichnete und dem heutigen Baugeschäft Griesser besteht kein direkter Zusammenhang.
Nicht ausgeschlossen ist aber, dass der damalige Maurer Grießer auch Nebenerwerbsbauer war und sich aus dieser Familie in direkter Linie später wieder jemand für das Bauhandwerk interessierte - der 1873 geborene Jakob Griesser eben.
Ohne die Stammbäume der Griesser von Weiach zu konsultieren, kann man in diesem Punkt allerdings keine weiteren Aussagen machen.
Quellen
- Kläui, P.; Dejung, E.; Ganz, W.: Kanton Zürich. Band I. Zollikon 1948 - S. 193.
- Brandenberger, U.: Dreissig Tannen, vierzig Eichen und eine neue Feuerspritze. Warum vor 150 Jahren das Alte Gemeindehaus erbaut wurde. Weiacher Geschichte(n) 98. In: Mitteilungen für die Gemeinde Weiach, Januar 2008.
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