Samstag, 16. April 2011

Aprilwetter 1961: Alles blüht - zu früh?

In diesem viel zu warmen April 2011 schiessen die Pflanzen schon sehr früh aus. Drei Wochen Vorsprung auf den normalen Zeitplan habe die Vegetation, hört man von Bauern und Gartenbauunternehmern. Das mag durchaus mit dem Klimawandel zu tun haben. Dass es im April zu schön ist - und die Blüte daher gefährdet - ist allerdings auch früher schon vorgekommen, wie Walter Zollinger in der Jahreschronik 1961 berichtet:

«April. Er bringt endlich Frühlingswärme; ein einzigesmal, am 28.4., ist's bloss +2° des Morgens, sonst immer zwischen +7 und +12°, an den Nachmittagen sogar zwischen 11 und 20°; einzig der 24.4. behält den ganzen Tag über konstant seine +8°C. Die Kirschbäume beginnen zu blühen, desgleichen unsere Birnspaliere. Wenn's nur nicht zu früh ist, meint mein Tagebuch.

Er lässt sich also gut an, der April; wohl auch noch hie und da etwa kurze Regenschauer, daneben doch viel sonnige Zeiten und zwar sowohl morgens, wie nachmittags und abends; oft föhnig (23° am 6.4. nachm.). Am 9.4. heisst's in meinen Notizen: "Alles blüht, Kirsch- und Birnbäume, der Löwenzahn auf den Wiesen und in den Gärten die Tulpen". Die zweite Hälfte des Monats ist etwas stärker "aprilisch" gefärbt, d.h. sie bringt sehr wechselvolles Wetter, bald bewölkt, dann aufhellend, dann wieder Regenschauer, auch einige Morgennebel, anschliessend gewöhnlich sonnige Nachmittage. Erwähnenswert sind vielleicht noch der 10.4. und der 18.4.; an diesen beiden Tagen erlebten wir je spätnachmittags die ersten, allerdings kurzen Gewitter.
»

Quellen
  • Zollinger, W.: Gemeinde Weiach. Chronik des Jahres 1961 - S. 3-4. [Original in der Handschriftenabteilung der Zentralbibliothek Zürich. Signatur: G-Ch Weiach 1961].

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