Sonntag, 22. Juli 2007

Juliwetter 1957

Wie sehr das Wetter vor 50 Jahren vom damaligen Dorfchronisten Walter Zollinger noch aus der Sicht der Landwirte gesehen wurde, das zeigt sich praktisch in jeder Monatsbeschreibung. So auch in dieser hier:

«Heiss beginnt der Juli, 35° am Nachmittag des ersten Tages auf der schattseitigen Laube unseres Hauses und so gings während der ganzen Woche weiter, sogar auf über 36° stieg das Quecksilber. Dann aber wandte sich das Blatt plötzlich, und die nachfolgenden drei Wochen brachten fast täglich längere oder kürzere Regengüsse, vornehmlich nachts. Die Nachmittagstemperaturen sanken entsprechend und hielten sich nur mehr zwischen 18 bis höchstens 25°. Wohl waren die Abende meist ordentlich; aber für die Erntearbeiten, die nun fällig geworden wären, immer zu spät. Erst gegen Ende des Monats besserte es und die letzten zwei Tage waren wieder prächtige Sommertage. Nun „läufts“ in den Roggen- und Weizenfeldern unten!»

Mit «unten» meinte der im Oberdorf nahe der Mühle wohnhafte Zollinger die Ebene zwischen Kaiserstuhl und dem Weiacher Hardwald vor Rheinsfelden.

Bereits im WeiachBlog erschienene Wetterartikel


Quelle
  • Zollinger, W.: Gemeinde Weiach. Chronik des Jahres 1957 – S. 5 (Original in der Zentralbibliothek Zürich, Handschriftenabteilung, Signatur: G-Ch Weiach 1957)

[Veröffentlicht am 2. November 2007]

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