Seit Tagen beklagen sich die Zürcher über die hartnäckige Hochnebeldecke, wälzen Fluchtpläne auf hochgelegene Inseln (Uetliberg hell? Oder doch nur der Bachtel?) und mit Sonne gesegnetere Landstriche wie Einsiedeln oder das Berner Oberland. Und in den Zeitungen wird moniert, die Feinstaubwerte nähmen bedrohliche Werte an - Pläne den Individualverkehr mit Motorfahrzeugen zu beschränken werden aber NICHT gewälzt.
Schauen wir doch einmal, wie das Wetter vor genau 50 Jahren war und blättern dazu in der Weiacher Chronik 1956 von Walter Zollinger:
«Der erste Monat des Jahres brachte immer noch keinen eigentlichen Winter. Nur viermal ist leichter Schneefall zu verzeichnen und an 2 bis 3 Morgen lag etwas Reif auf den Wiesen. Die Morgentemperaturen bewegten sich in der ersten Monatshälfte zwischen -3 und +8°, in der zweiten Hälfte zwischen -9 und +9°C. Die Vormittage oder die Nachmittage waren bedeckt bis regnerisch, z.T. auch, meist an Spätnachmittagen, noch etwas sonnig, aber doch immer mit kühlen Winden, einigemal sogar stürmisch.»
Da kämpften wohl Westwind- mit Bisenlagen (atlantische gegen kontinentale Strömungen). Eins ist sicher: man musste damals im Januar weniger heizen als wir heute.
2 Kommentare:
Pläne den Individualverkehr mit Motorfahrzeugen zu beschränken würden NICHT gewälzt, habe ich gestern behauptet. Das sieht die SonntagsZeitung aber ganz anders: "Feinstaub-Alarm: Zürich plant ein Fahrverbot", prangt da auf der Titelseite. Und im Untertitel: "Zufahrtsbeschränkung für Autos mit hohen Abgaswerten und Verbot für Lastwagen." Sie bewegt sich also doch. Ich nehme alles zurück und behaupte das Gegenteil. *grins*
Nägel mit Köpfen sollen da offenbar gemacht werden. On verra. Jedenfalls schreibt der Zürcher Unterländer in seiner heutigen Ausgabe:
"Das Warten darauf hat lange gedauert, doch gestern war es so weit: Umweltminister Moritz Leuenberger lancierte den Aktionsplan gegen den Feinstaub."
Den ganzen Artikel gibt es hier: Aufatmen dank Partikelfilter. Bern/Niederhasli - Aktionsplan soll Feinstaubemissionen verringern.
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