Erwin Griesser beim Alten Schulhaus hat mich am letzten Samstag gefragt, seit wann in Weiach Reben gepflanzt und Wein gekeltert worden sei. Aus dem Stegreif konnte der Verfasser von WeiachBlog keine fundierte Aussage machen. Nachstehend die Ergebnisse der Recherche.
Im online abrufbaren offiziellen Porträt der Gemeinde findet man den Schlüssel: «Seit dem 13. Jahrhundert sind Viehzucht und Ackerbau die Haupterwerbsquellen der Einwohner.» Die Frage ist nun, auf welche Quellen sich dieser Satz stützt.
Maurer wies als Erster darauf hin
In seiner 1965 von der Evangelisch-reformierten Kirchgemeinde Weiach herausgegebenen Schrift «Die Kirche zu Weiach» schreibt Emil Maurer:
«Als Haupterwerbsquellen der Einwohner erscheinen seit dem 13. Jahrhundert Viehzucht und Weinbau. Die ausgedehnten Weiden, die auch von den Kaiserstuhlern benützt wurden, ergaben in späteren Jahren gute Ackerflächen.»
Auf Maurer basiert der Beitrag über Weiach im 1981 zum 125. Jubiläum des Vereins Zürcherischer Gemeinderatsschreiber und Verwaltungsbeamter aufgelegten Bändchen «Die Gemeinden im Kanton Zürich». Dort gibt der damalige Gemeindeschreiber Hans Meier eine leicht andere Version wieder:
«Seit dem 13. Jahrhundert sind Viehzucht und Ackerbau die Haupterwerbsquellen der Einwohner. Aber auch der Weinbau spielte bis ins 19. Jh. eine bedeutende Rolle.»
Woher haben die beiden diese Information? Lässt sich die Aussage, dass der Weinbau seit dem 13. Jahrhundert eine Haupterwerbsquelle der Weiacher gewesen sei, in den Quellen nachweisen?
Eine Urkunde von 1309 liefert Beweise
Im Band 8 des Urkundenbuchs der Stadt und Landschaft Zürich findet man unter der Nr. 2960 die Ratifikation eines umfangreichen Grundstückverkaufs in Weiach:
Im Februar 1309 erwarb das Kloster Oetenbach in Zürich von Rudolf von Kloten unter anderem «ein aker heisset der alte Wingarte».
Ein deutlicher Hinweis auf die Kultivierung von Weinreben! Eine Aussage, dass schon im 13. Jahrhundert in Weiach Weinbau betrieben worden sei, ist also durchaus gerechtfertigt.
Dass es sich beim Weinbau um eine Haupterwerbsquelle der damaligen Bewirtschafter landwirtschaftlicher Flächen zu Weiach gehandelt habe, ist hingegen reine Spekulation. Eine solche Behauptung liesse sich nur untermauern, wenn Abgabenverzeichnisse derer von Kloten (oder anderer Grundherren) gefunden würden, welche Grundstücke in Weiach betreffen und grössere Quanten an Wein aufführen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen