Auch die Herausgeber von Otto Fegers 1943 publizierter Arbeit «Das älteste Urbar des Bistums Konstanz» sahen die Rheinstrecke zwischen Basel und Konstanz offensichtlich als «Oberrhein». Sonst wäre das Werk nicht in der Reihe «Quellen und Forschungen zur Siedlungs- und Volkstumsgeschichte der Oberrheinlande» erschienen.
Eine ähnliche Begriffsverwendung erfolgte bei Walter Zollinger, der den unsere Gegend durchziehenden Flussabschnitt in seinem Büchlein «Weiach 1271-1971» als «Oberrhein» benennt.
Begriffsverschiebung seit dem 19. Jahrhundert
Nach heutiger Auffassung wird diese Flussstrecke jedoch «Hochrhein» genannt - wenn auch eher in Deutschland. Der Wikipedia-Artikel meint dazu: «Die Bezeichnung Hochrhein hat sich erst im 19. Jahrhundert durch die Wissenschaft eingebürgert. Vor allem die Geologen waren bestrebt, den Hochrhein sprachlich vom Oberrhein abzugrenzen.» (Die Historiker haben und hatten es da wesentlich weniger eilig, wie Fegers Werk und die heute noch erscheinende ZGO beweisen: 2009 erschien Band 157 unter dem althergebrachten Titel).
Unsere deutsche Nachbargemeinde Hohentengen nennt sich getreu den Geologen offiziell Hohentengen am Hochrhein - in Abgrenzung zu einem weiteren Hohentengen in Oberschwaben, Landkreis Sigmaringen, ebenfalls im Bundesland Baden-Württemberg.
Alpenrhein, Hochrhein, Oberrhein, Mittelrhein, Niederrhein
Die aktuellen Abschnittsnamen des Rheins zeigt diese Karte aus der Wikipedia:
Um Verwirrungen mit der heutigen Zusatzbezeichnung unseres nördlichen Nachbars zu vermeiden wird in der neuesten Ausgabe Mai 2010 der vierten, überarbeiteten Auflage von Walter Zollingers «Weiach. 1271-1971. Aus der Vergangenheit des Dorfes Weiach» auf die neuere Begrifflichkeit gewechselt und «Oberrhein» durch «Hochrhein» ersetzt.
Literatur
- Feger, O.: Das älteste Urbar des Bistums Konstanz, angelegt unter Bischof Heinrich von Klingenberg. Untersuchungen und Textausgabe. Quellen und Forschungen zur Siedlungs- und Volkstumsgeschichte der Oberrheinlande. 3. Band. Karlsruhe, 1943.
- Brandenberger, U.: Weiach - Aus der Geschichte eines Unterländer Dorfes. Online-Ausgabe Mai 2010, S. 12 & 13. (5.66 MB)
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