«Baumgartner-Candusso Johannes, Metzgerei, Weiach/ZH: Bau eines Schlachtlokals beim bestehenden Metzgereigebäude im Winkel, Weiach.»
Was die Gemeinderäte da mitteilen liessen, bedeutete den Anfang vom Ende für das öffentliche Schlachthaus an der Hauptstrasse Nr. 7 (Winterthur-Koblenz-Basel).
Anfänge der Metzgerei Baumgartner
Nach Angaben von Willi Baumgartner-Thut, lernte sein Vater im Klettgau das Metzgerhandwerk. An der Verzweigung der Winkel- und der Büechlihaustrasse wurde daher gemetzget, wobei Willi selber noch ausgeholfen hat. Säue habe man zuhause metzgen können. Nur Kühe und Rinder seien ins Gemeinde-Schlachthaus gebracht worden. Von dort hätten sie das Fleisch dann mit Tüchern bedeckt im Dorf verführt. So etwas wäre heute aus Hygienegründen strafbar, meinte Willi gegenüber WeiachBlog.
Im Jahre 1949 erstellte die Familie Baumgartner im Winkel einen Metzgerei-Anbau, der aber zum Arbeiten zu eng war. 1954 hat dann sein Bruder Johannes die Metzgerei übernommen. Damals habe man noch keine Kühlmöglichkeiten gehabt. Erst mit der 1957 erstellten Gemeinschafts-Tiefkühlanlage beim Volg und dem neuen Schlachtlokal der Metzgerei Baumgartner von 1960 konnte man Fleisch richtig kühlen.
Im alten Schlachthaus von 1925/26 gab es solche Einrichtungen nicht, weshalb dort nach 1960 nur noch die Viehversicherung bei Notschlachtungen habe metzgen lassen.
1975/76 musste das Gemeindeschlachthaus dem Ausbau der Hauptstrasse weichen. Das Schlachtlokal der Metzgerei Baumgartner steht zwar noch. Es wurde bis etwa im Jahre 2002 verwendet und ist seither geschlossen. Der Grund: Eine Verschärfung der Hygienevorschriften. Man hätte zuviel investieren müssen, erklärt Willi Baumgartner-Thut. Deshalb wird seither in Weiach nicht mehr gemetzget.
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- Wenn Frau will geht's in Rekordzeit. WeiachBlog, 11. Januar 2007 [Nr. 356]
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