Mittwoch, 13. Dezember 2006

Erinnerung an die Ungarnhilfe 1956

Die erste Bundesrätin der Schweiz, Elisabeth Kopp, half im Winter 1956 als junge Frau den Ungarnflüchtlingen. Und mit ihr Tausende ungenannt und unbekannt gebliebene Schweizerinnen und Schweizer.

Auch durch unser Dorf ging damals eine Solidaritätswelle, wie man einem Artikel über den Frauenverein Weiach entnehmen kann. Die Aktuarin schrieb gestern vor 50 Jahren ins Protokollbuch:

«Wie wir alle gewusst haben, war der Volksaufstand vom 23. Okt. auf furchtbare Weise unterdrückt worden. Das ganze Schweizervolk nahm herzlichen Anteil an diesem grossen Leid, das diesem freiheitsliebendem Volk nun geschehen ist. Das Rote Kreuz sammelte Lebensmittel, Kleider und Wäsche für die vielen Flüchtlinge die in unser Land gekommen waren. Auch in ihrem Land herschte grosse Not. Auch unser Verein führte eine Sammlung durch. Wir konnten dem Hilfswerk der evangelische Kirche [HEKS] über 300 kg Wäsche, Kleider und Schuhe schicken. Auch bei zweitenmal sandten wir noch 70 kg. Vielen Dank nochmals allen, die gestrickt hatten oder sonst so schöne Sachen gebracht hatten. Unsere Behörde stellte uns Fr. 200 zur Verfügung, um Wolle und Stoff zu kaufen.

Weiach, 12. Dez. 1956
Die Aktuarin: Fr. Näf.»


Quelle

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