Im Kirchturmdokument von 1706, das anlässlich der Restaurierung 1966/68 in der Turmkugel gefunden und durch den damaligen Kirchgemeindepräsidenten Walter Zollinger transkribiert wurde, liest man darüber:
«Donstags den 2. brachmon. hat mann angefangen aufrichten, welches 5 Tag lang gewährt. Montags den 9. Augstmonat wurd der Knopf und Fahnen hinauf gethan.»
Mit dem Aufrichten sind die Zimmermannsarbeiten gemeint, die im Juni etwa eine Woche dauerten. Dann folgte die Errichtung des Dachreiters mit Spitzhelm, was weitere acht Wochen erforderte.
Dieses Ereignis der letzten Arbeiten am Turmdach, symbolisiert durch Knopf und Fahne, ist ein wichtiger Meilenstein beim Bau einer reformierten Kirche. Ist doch damit meist der Abschluss der äusseren Bauarbeiten verbunden, das Dach gedeckt und die Kirche damit im Prinzip bezugsbereit.
Der erste Gottesdienst im neuen Predigtsaal liess dann allerdings noch einige Zeit auf sich warten - die Inneneinrichtung war wohl noch nicht fertig. Die Einweihung erfolgte am 17. Oktober 1706, dem ersten Sonntag nach dem Tag des Heiligen Gallus (16. Oktober).
Quellen
- «... ein ganz drochner Winter ohne Schnee». Vor genau 300 Jahren, im Winter 1705/06, wurde unsere Kirche gebaut. Weiacher Geschichte(n) 74. In: Mitteilungen für die Gemeinde Weiach, Januar 2006 – S. 17-20.
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