So gibt es dank Walter Zollinger u.a. einige von Schülerhand auf gebündelte Blätter oder in Hefte geschriebene, volkskundliche Perlen zu entdecken, die uns heute einen Einblick in die Welt vor 75 Jahren geben. Aus der Sicht von Kindern zwar. Aber nicht minder interessant.
Aus in den Jahren 1931-32 zusammengestellten Blättern stammt dieses:
«Ein Gedicht.
von mir selber
Ich weiss ein kleines Dörflein,
das liegt im frischen Grün.
Es hat ein schmuckes Kirchlein,
zwei Bäche es durchziehn.
Sein Name ist bescheiden,
Es ist nicht gross noch klein.
Doch wenn du näher siehest
Ist viel darin daheim.
Ein dir bekannter Vogel
Hoch in den Lüften kreist,
Und aus dem Herzen tönt es,
Wenn du so gar nichts weisst.
Setz Wei- und ach zusammen,
Das ist dir wohl bekannt,
es ist mein Heimatdörflein
im Zürcher Unterland.
Weiach, den 18. Mai 1931»
Von Zollinger handschriftlich mit der berühmten roten Tinte korrigiert, ergänzte er das Blatt mit dem Vermerk: «H.Gr. 6. Kl.», was möglicherweise «Hans Griesser» bedeutet (zum Vergrössern des Bildes draufklicken).
Gängige ältere Deutung des Ortsnamens
Der Sechstklässler hat diese Deutung nicht selber erfunden. Das war im 19. Jh. die veröffentlichte Lehrmeinung. Damals vermutete man noch einen rein germanischen Zusammenhang: mit dem Wortstamm ''wey'' als Bezeichnung für die ''Weihe'', einem kleinen Greifvogel, und mit ''aha'', ebenfalls alamannisch für: ''Bach, Fluss''.
Die jüngere Forschung rechnet mit einem zur Zeit der Römerherrschaft gebildeten Namen eines hier befindlichen Gutshofes nach dem Muster der gallorömischen Namensendungen auf "-acum".
Weitere Erörterungen siehe die Diskussion zum Artikel Weiach auf Wikipedia.
Quelle
- Unser Wohnort. Sammelheft 4.-8. Kl. 1931/32 [Zusammengestellt von Walter Zollinger, geschrieben von seinen Schülern]
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