Sonntag, 19. Juli 2020

Sommerschulen bringen «gar großen nuzen», 1771/72

Die Zürcher Schulumfrage des Jahres 1771/72 ist eine grosse Enquête des alten Zürcher Stadtstaates, mit der Daten zu verschiedensten Aspekten des Schulwesens erhoben werden sollten. Über Weiach gibt es auch in den Antworten zu Glattfelden eine Passage.

Verfasst hat die Glattfelder Antworten der dazumalige Pfarrer, Hartmann Escher (1720-1788), seit 1769 in Glattfelden und vorher ab 1753 in Weyach. Junker Escher konnte also vergleichen.

Und einen grossen Unterschied gab es damals zwischen Glattfelden und Weiach, wie man dem Punkt 8 in Kapitel «C. Ueber den Nuzen des Schul-Unterrichts, und den Schaden des Versaumnisses» entnehmen kann:

Frage C8: «Verspüret man an denen Orten, wo Sommer-Schulen sind, einen so merklichen Nuzen von denselben, und hingegen wo keine sind, einen so merklichen Schaden der Unterlassung, daß wirklich zu wünschen wäre, daß man aller Orten Sommer-Schulen einführte?»

Antwort Pfr. Escher: «Wenn ich Weyach betrachte, da keine sommerschuhl gewesen, und Glattfelden, allwo gehalten worden, / so verspühre bey letsterem einen gar großen nuzen.

Mit anderen Worten: die Leistungen der Schüler scheinen von mehr Schulstunden profitiert zu haben. Was allerdings die Eltern dazu sagten, die ihre Kinder in den arbeitsintensiven Sommermonaten entbehren mussten, steht auf einem anderen Blatt.

Quelle
  • Zürcher Schulumfrage 1771/1772 online. Glattfelden. Signatur: StAZH E I 21.3.79

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