Wer aber neuere Unterlagen konsultiert, der stellt fest, dass jetzt von 957 ha die Rede ist. Eine Differenz von 7 Hektaren also.
Wie kommt denn das? Musste die Gemeinde Land abtreten? Nein, es gab keine Landumlegungen - schon gar nicht in diesem Umfang. Was dann? Eine Fläche von 7 Hektaren kann sich ja nicht einfach in Luft aufgelöst haben.
Eigenhändiges Nachmessen mit Hilfe des via Browser abfragbaren GIS des Kantons Zürich ergibt noch einmal einen anderen Wert. War wohl auch nichts, dieser Versuch.
Digitale Vermessung ergibt Korrekturen
Welche Zahl stimmt nun? Beim Amt für Raumordnung und Vermessung des Kantons (ARV) weiss man, woran es liegen könnte: Die Messmethoden sind umgestellt worden.
Man projiziert zwar nach wie vor die gesamte Fläche auf eine Ebene. In den letzten Jahren ist man aber daran gegangen auf die digitale Vermessung umzustellen.
Sämtliche Grenzen aller Parzellen und damit letztlich auch die Grenzen der Gemeinden werden durch die amtlich bestellten Geometer digital neu erfasst. Das dauert Jahre, ermöglicht aber eine Genauigkeit von einigen Zentimetern, wo sie bisher im Bereich von Metern (!) lag.
Diese bessere Datengrundlage hilft wiederum bei der Planung auf allen Ebenen - vom Bund über den Kanton bis zur Gemeinde. Ob das erwünscht ist, darüber lässt sich trefflich streiten, denn jede solche Massnahme führt zu neuen Möglichkeiten für staatliche Eingriffe ins Leben seiner Bürger.
Zehn Stellen nach dem Komma
Wo wir vorhin bei diesem GIS-Browser waren. Da erzielt man übrigens mit einer anderen Methode eine derart exakte Antwort auf die einleitende Frage, dass es schon wieder zum Lachen ist:
Gemeinde: Weiach
Bezirk: Dielsdorf
Fläche: 9574879.7967900001 [m2]
Dieses hypergenaue, aber dafür garantiert falsche Resultat erhält, wer im GIS den Info-Button anwählt und dann irgendwo ins Gemeindegebiet klickt. Für den gewählten Punkt erscheint dann die Militärkoordinate (z.B. 674445/268248 für den Eingang des Schützenhauses an der Haslistrasse).
Womit wieder einmal bewiesen wäre, dass jede Messung mit Vorsicht zu geniessen ist. Auch diese.
Literatur
- Munz, D.: Erste digitale Vermessung der «terra incognita weiachiensis». Neuvermessung kostet die Gemeinde rund 850'000 Franken. In: Zürcher Unterländer, 10. August 1996 - S. 3.
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