Mittwoch, 22. August 2007

Schon wieder ein neuer Jugendarbeiter

In Weiach geben sich die Jugendarbeiter die Klinke in die Hand. Wieviele waren es in den letzten Jahren? Drei, vier oder fünf? Man verliert leicht die Übersicht, wenn im Schnitt alle anderthalb Jahre ein Neuer kommt.

Jedenfalls war ich nicht sonderlich überrascht, im gestrigen Zürcher Unterländer zu lesen, dass Weiach nun schon wieder einen neuen Jugendarbeiter angestellt hat. Eine interessante Neuigkeit ist hingegen die Entwicklung in Richtung einer grenzüberschreitenden Zusammenarbeit:

«Nauer hat in Weiach eine 30-Prozent-Stelle. Zurzeit laufen betreffend die Jugendarbeit jedoch Gespräche zwischen Weiach und seinen aargauischen Nachbargemeinden Kaiserstuhl und Fisibach. «In diesen beiden Gemeinden besteht ebenfalls das Bedürfnis nach einem Jugendarbeiter», erklärt der Weiacher Gemeinderat Boris Macullo. «Darum arbeiten wir zurzeit an einem gemeinsamen Konzept.» Im Moment könne er aber noch nichts Genaueres sagen», zitiert Florian Riesen unseren Sozialvorstand.

Von einer 30%-Stelle kann man schlecht leben

Wie von Macullo heute zu erfahren war, ist es in der Jugendarbeiter-Community durchaus üblich, dass die Engagements so kurz sind. Dazu komme im Falle von Weiach, dass es sich a) um eine Einzelkämpferposition handle und b) nur eine 30%-Stelle geboten werden könne. Viele würden lieber in einem kleinen Team arbeiten. Und die meisten seien auf einen lebenssichernden Verdienst angewiesen - tiefe Stellenprozente würden daher vor allem Studierende ansprechen.

Damit wird klar, dass nicht etwa schlechtes Betriebsklima und Ärger mit dem Gemeinderat zu den Abgängen führte. Es ist vielmehr eine Kombination aus branchenüblichem Fluktuationsverhalten und zu tiefen Verdienstmöglichkeiten, die zur raschen Abwanderung führt.

Bleibt zu hoffen, dass ein künftig zusammen mit Kaiserstuhl und Fisibach auf eine bessere Basis gesetzter Posten dessen Inhaber zu längerem Bleiben bewegen kann. 50 Stellenprozent würden da schon genügen und so viel Bedarf, dass es für 20% reicht, haben die zwei Aargauer Nachbargemeinden durchaus.

Längere Engagements der Jugendarbeiter erleichtern den Behörden die Arbeit. Für die Jugendlichen scheint dies hingegen weniger wichtig zu sein. Sie wachsen schliesslich in wenigen Jahren über das Alter hinaus, in dem dieses Angebot interessant ist.

Quelle

  • Riesen, F.: Eine Brücke zur Jugend schlagen. Weiach - Christian Nauer ist neuer Jugi-Leiter. In: Zürcher Unterländer, 21. August 2007.

[Veröffentlicht am 23. August 2007]

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