Donnerstag, 2. August 2007

Regierungsrat Markus Kägi: Ansprache zum 1. August in Weiach

Dass Weiach am selben Tag von NZZ und Tages-Anzeiger erwähnt wird, ist selten. Da muss schon ein Flugzeug abstürzen, Sereina Trachsel Schweizermeisterin werden oder - wie gestern - ein Zürcher Regierungsrat seine 1. August-Ansprache hier halten.

«Baudirektor Markus Kägi zieht es nach Weiach, wo er auf dem Schulhausareal die Ansprache hält», schrieb der Tagi am Dienstag.

Damit traf er voll ins Schwarze, denn Kägi hat tatsächlich eine ganz besondere und langjährige Beziehung zu unserem Dorf. Worin diese besteht, erklärte er in seiner gestrigen Ansprache gleich selber.

Weil ich leider selber nicht dabeisein konnte und es auch Weiacher in aller Welt gibt, die gern wissen möchten, was Kägi gestern abend gesagt hat, habe ich seine Kommunikationsabteilung um den Text und die Abdruckrechte gebeten.

Eine Rede ist keine Schreibe

Wie üblich steht natürlich auch über diesem Redetext «ES GILT DAS GESPROCHENE WORT» - der Redner soll schliesslich kurzfristig auf aktuelle Gegebenheiten vor Ort reagieren können und sich nicht sklavisch an sein Manuskript halten müssen.

Es ist also gut möglich, dass Kägi gestern abend auch noch Anderes gesagt, oder im Text Enthaltenes nicht erwähnt hat.

Trotzdem hat die stellvertretende Leiterin Kommunikation Baudirektion nach Rücksprache mit Regierungsrat Kägi den integralen Abdruck erlaubt. Sie teilte der Redaktion des WeiachBlog heute nachmittag mit, «dass Sie die Rede telquel verwenden können».

Merci villmal! Die Leser des WeiachBlog finden nachstehend den vollen Wortlaut von RR Kägis gestriger Ansprache - und Kommentare erst ganz am Schluss:

1. Augustfeier 2007 in Weiach
Ansprache von Regierungsrat und Baudirektor Markus Kägi


«Sehr geehrter Herr Gemeindepräsident,
liebe Weycherinnen und Weycher, geschätzte Gäste

Ich danke Ihnen für Ihre Einladung hier nach Weiach und freue mich, die heutige Bundesfeier mit Ihnen begehen zu können. Die Schweiz, unser Heimatland, feiert heute ihren Geburtstag. Den 716. Eine stolze Zahl, doch wie Sie wahrscheinlich wissen, ist Weiach gemäss Urkunden noch 20 Jahre älter, denn Ihr Dorf wurde bereits 1271 in einem Dokument erstmals schriftlich erwähnt. Tatsächlich jedoch geht die Geschichte Weiachs noch wesentlich weiter zurück, deuten doch zahlreiche archäologische Fundstellen auf dem Gebiet der heutigen Gemeinde darauf hin, dass dieses Territorium schon seit dem Ende der letzten Eiszeit ein bedeutendes Siedlungsgebiet war.

Von Max Frisch, dem bedeutenden Schweizer Dramatiker und Erzähler, stammt das Zitat: "Heimat sind die Menschen, die wir verstehen und die uns verstehen." Ich möchte es noch einfacher formulieren. Für mich ist Heimat da, wo ich mich zuhause fühle. Und hier in Weiach fühle ich mich zuhause, auch wenn in dieser Gemeinde der absolute Tiefpunkt des Kantons Zürich erreicht wird – topografisch gesehen! Doch Spass beiseite. Es ist wirklich so, dass mich mit Weiach ganz besondere Beziehungen verbinden, dass dieser Ort für mich ein echtes Stück Heimat ist. Hier ging ich schon als Bub immer mit meinem Vater auf die Jagd, und bin auch heute noch ein begeisterter Jäger. Hier hat unsere Familie ihre Jagdhütte, was mich allerdings etwas beunruhigt. Denn es soll ja vorkommen, dass in Weiach gelegentlich eine Jagdhütte – wie die Jagdhütte Sanzenberg – gewissermassen über Nacht abhanden kommt und auf dem Gebiet einer anderen Gemeinde wieder auftaucht.

Verstehen und verstanden werden, dies trifft für mich und die Weiacher zu. Ich bin oft und gerne hier und kenne zahlreiche Menschen, den Gemeinderat, die Bauern. Wobei mir die Bauern natürlich ganz besonders am Herzen liegen. Als neuer Baudirektor des Kantons bin ich nämlich auch zuständig für die Landwirtschaft, da ja das Amt für Landschaft und Natur vor einem Jahr der Baudirektion angegliedert worden ist. So freut es mich denn umso mehr, dass von der Gesamtfläche der Gemeinde Weiach noch heute rund ein Drittel von der Landwirtschaft beansprucht wird und knapp die Hälfte Wald ist, wobei grosse Teile des Waldes der Gemeinde gehören.

Weiach war seit jeher von der Landwirtschaft geprägt und in dieser Hinsicht schon früh sehr fortschrittlich. So entfaltete der im Jahre 1846 gegründete Landwirtschaftliche Verein, dem einige aufgeschlossene Gemeindemitglieder angehörten, eine rege Tätigkeit. Seine Bestrebungen wurden über Jahre hinweg von den Preisgerichten an landwirtschaftlichen Festen mehrmals öffentlich anerkannt. Ab 1848 erhielten die Absolventen der Abschlussklasse praktische Unterweisungen in der Obstbaumzucht. In dieser eigens zu diesem Zweck beim Schulhaus errichteten kleinen Baumschule, gab es zudem auch einige Beete für Rebensetzlinge besserer Sorten. Zu den fortschrittlichen Ideen des Vereins gehörten die Prüfung und Anwendung moderner Anbaumethoden sowie die Einführung neuer Kulturpflanzen wie Mais, Hopfen oder Tabak. Wer weiss, vielleicht ist ja hier in Weiach das Urkonzept für die Landwirtschaftsschule Strickhof entstanden?

Zur Baudirektion des Kantons Zürich gehört auch das Amt für Raumordnung und Vermessung. Dort ist die Kantonsarchäologie angesiedelt. Unsere Kantonsarchäologen sind auf dem Gebiet der Gemeinde Weiach verschiedentlich zum Einsatz gekommen. Neben Funden von monumentalen Mammutzähnen wurde hier im Jahre 1979 auch ein frühmittelalterliches Gräberfeld sichergestellt. Im Frühjahr 2001 entdeckten die Archäologen bei Notgrabungen eine bronzezeitliche Siedlung.

All dies hing zusammen mit einer anderen Art von Grabungen, dem Kiesabbau. Informiert man sich im Internet über Weiach, so kann man dazu Folgendes lesen: Die Ausbeutung des einzigen in nennenswerten Quantitäten vorhandenen Bodenschatzes der Schweiz liess die Gemeinde zum ersten Mal in ihrer Geschichte ihre Finanzprobleme vergessen. 1995 machte Weiach als steuergünstigste Gemeinde des Kantons Schlagzeilen.

Im Zusammenhang mit dem Kiesabbau hier in Weiach und mit einer allfälligen Verlagerung wurden in letzter Zeit einige Fragen aufgeworfen. Natürlich gibt es in dieser Sache – wie sollte es auch anders sein – ganz offensichtliche Interessenskonflikte, denn auf jedem Quadratmeter Land lasten mehrfache Ansprüche. Für mich als Baudirektor und meine zuständigen Ämter ist dies eine grosse Herausforderung und ich bin dankbar, dass uns das Instrument der Richtplanung zur Verfügung steht. Wir sehen uns mit zahlreichen Sachzwängen konfrontiert und haben uns mit Nutzungskonflikten auseinander zu setzen. Aber, doch ich bin zuversichtlich, dass wir über einen vernünftigen Dialog Lösungen finden werden.

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, meine Damen und Herren, wenn man als Regierungsrat des Kantons Zürich hier in Weiach in der Öffentlichkeit spricht, führt kein Weg daran vorbei, auch ein Problem anzuschneiden, das die Gemeinde und Sie ganz persönlich stark beschäftigt: der Fluglärm, der gekröpfte Nordanflug und die damit verbundene Sicherheit.

Mit Schrecken denke ich zurück an den Flugzeugabsturz von 1990 am Stadlerberg. Ich kann deshalb nur zu gut verstehen, dass die Bevölkerung von Weiach sensibilisiert ist und berechtigte Angst davor hat, dass sich ein derartiges Ereignis wiederholen könnte. Die negativen Auswirkungen eines gekröpften Nordanflugs auf die Gemeinde sind denn auch nicht von der Hand zu weisen und ich kann bestens nachvollziehen, dass der Gemeinderat zusammen mit den Mitgliedgemeinden der Interessengemeinschaft Nord eine Einspracheschrift einreichen wird. Damit ist das Problem natürlich nicht gelöst, zumal die gegenseitigen Standpunkte unvereinbar scheinen und die Verhandlungen mit Deutschland in einer Sackgasse gelandet sind. Was also tun?

Ich habe dazu meine ganz persönliche Meinung, denn ich lebe seit 53 Jahren in Niederglatt und weiss, wovon ich spreche, wenn es um Fluglärm geht. Ich habe die Zeiten noch miterlebt, als die Caravelle gestartet und gelandet ist. Da haben bei uns im Geschirrschrank die Gläser geklirrt. Als direkt Betroffener muss ich jedoch feststellen, dass man – wie meistens im Leben – nicht alles haben kann, auch in dieser Frage gibt es nicht den Föifer und das Weggli. Es geht darum, nach einer optimalen Lösung zu suchen, die für alle Anwohner erträglich ist. Wir, die um den Flughafen herumwohnen, profitieren ja auch von ihm. Und einen Flughafen ohne Lärm kann es nun einmal nicht geben, zumindest in naher Zukunft nicht. Aber ich bin entschieden dafür, dass dieser unvermeidliche Lärm gerecht verteilt wird und dass es in dieser Angelegenheit keine Privilegien geben darf. Es sollte doch möglich sein, dieses Problem freundeidgenössisch zu lösen!

Eidgenössisch oder Eidgenossenschaft – was ist das überhaupt? Ich finde, so eine Bundesfeier ist die ideale Gelegenheit, wieder einmal über unsere eigene Identität nachzudenken. Die Schweiz, unsere Heimat, ist ein grossartiges Land. Darauf dürfen stolz sein, dafür sollten wir aber auch dankbar sein. Und gemeinsam dafür sorgen, dass dies so bleibt.

Was macht denn die Schweiz so aussergewöhnlich? Denken wir zuerst einmal an unsere weltweit einmaligen demokratischen Rechte. Wir haben nicht nur das Recht, alle vier Jahre eine demokratische Regierung zu wählen, sondern auch das Recht, in allen wichtigen Sachgeschäften mitbestimmen zu können – doch leider verzichten regelmässig viel zu viele Stimmbürgerinnen und Stimmbürger auf dieses Recht. Denken wir weiter an unseren Föderalismus, der die Macht auf das ganze Land verteilt und nicht zentralistisch in Bern konzentriert. Denken wir an unseren Wohlstand, unsere Sozialwerke und das gut funktionierende Gesundheitswesen.

Denken wir aber auch daran, dass dies alles nicht selbstverständlich ist, sondern bewusst gepflegt werden muss. Dabei geht es um mehr als um persönlichen, wirtschaftlichen oder politischen Erfolg oder um die Steigerung unseres Wohlstandes. Es geht auch um das Verlangen nach Sicherheit, Gerechtigkeit, Menschlichkeit, Zuverlässigkeit, Solidarität und Vertrauen. Auch diesen menschlichen Grundbedürfnissen hat unsere Wirtschaft und Politik Rechnung zu tragen. Daher brauchen wir heute in unserem Land viel mehr Frauen und Männer, für die die Gesellschaft als Gemeinschaft und die soziale Verantwortung ganz allgemein wichtiger sind als eigenes Prestige, Selbstverwirklichung und Gewinnoptimierung.

Wir brauchen Frauen und Männer, die solche Ideale umsetzen und nicht nur auf die Fehler und Mängel anderer zeigen, die nicht nur Krisen, sondern auch Chancen sehen. Wir neigen dazu, uns selber schlecht zu machen und nörgeln ständig an allem herum. Ich denke, wir sollten das Verantwortungsbewusstsein von uns allen für andere und damit für unsere Gesellschaft ganz allgemein neu entdecken und zugunsten der Allgemeinheit einen kleinen Teil unserer eigenen Überzeugung in den Hintergrund rücken. Wir sollten den Mut haben, uns für ethische Grundwerte einzusetzen, welche das Gemeinsame, die Solidarität und nicht den Egoismus fördern.

Freuen wir uns doch über das Gute in unserem Land, in unserem Kanton, in unserem Dorf, aber auch bei unseren Nachbarn und bei unseren Behörden – und reden wir darüber. Nörgler und Stänkerer haben keine Zukunft. Lassen wir uns anstecken von der Tatsache, dass es uns eigentlich gut geht. Sich freuen, fröhlich und zufrieden sein ist ansteckend und schafft eine gute Laune. Und die wünsche ich ihnen zum heutigen Feiertag ganz besonders!

Ich danke Ihnen.
»

Kommentar WeiachBlog

Der Einstieg mit der lokal üblichen Eigenbezeichnung Weych ist Kägi gelungen. Auch mit seinen geschickten Hinweisen auf seine eigene Verbundenheit mit dem Ort seiner Ansprache und ihrer Geschichte dürfte er bei den Zuhörern Punkte gemacht haben.

Mit dem launigen Einwurf, es beunruhige ihn etwas, hier eine Jagdhütte zu besitzen, «denn es soll ja vorkommen, dass in Weiach gelegentlich eine Jagdhütte – wie die Jagdhütte Sanzenberg – gewissermassen über Nacht abhanden kommt und auf dem Gebiet einer anderen Gemeinde wieder auftaucht», nimmt er auch ein Thema eines WeiachBlog-Artikels auf: Wo die Jagdhütte Sanzenberg hingekommen ist.

Wenig überzeugt hat Kägi leider auf dem politischen Minenfeld Nummer 1 des Kantons, dem Thema Fluglärm-Verteilung oder -Kanalisierung. Er fühlte sich wohl verpflichtet, darauf einzugehen.

Bei dieser Ansprache unter freiem Himmel war das unvermeidlich, wurden doch nach Angaben von Unique sämtliche Flugbewegungen über den Norden abgewickelt - aus Sicherheitsgründen. Warum? Im Süden des Flughafens hat man dieses Jahr wieder Millionen per Feuerwerk in höhere Luftschichten verpulvert. Das Risiko, dass dabei eine Maschine getroffen oder auch nur durch Irritation der Piloten gefährdet würde, wollten die Sicherheitsverantwortlichen nicht eingehen. Deshalb dürfte unser 1. August-Redner mehrmals von Fluglärm unterbrochen worden sein.

Dennoch greift der Herr Regierungsrat quasi in die Verharmlosungskiste, wenn er davon spricht, früher hätten beim Start einer Caravelle noch die Gläser im Kasten gezittert. Solche Einzelereignisse mag man damals noch eher toleriert haben. Unter anderem weil von einer Mengenausweitung, wie wir sie seither erlebt haben, in der Anfangszeit weder etwas zu spüren, noch explizit die Rede davon war. Aber dass wir quasi stellvertretend für alle anderen den Fluglärm schlucken sollen, damit die Wirtschaft gedeiht, das haben breite Kreise im Unterland schon lange als ungerecht empfunden - auch zu den Zeiten der Caravelle. Man frage nur einmal die alteingesessenen Bewohner von Höri.

Hoffen wir, dass Kägi seiner Aussage: «Aber ich bin entschieden dafür, dass dieser unvermeidliche Lärm gerecht verteilt wird und dass es in dieser Angelegenheit keine Privilegien geben darf» in seiner Arbeit als Regierungsrat auch gegenüber seinen Amtskollegen wirklich nachlebt. Und vor allem, dass er nicht einknickt, wenn die Südschneiser wieder ihre unverschämten Forderungen nach immerwährender Ruhe auf Kosten aller anderen Miteidgenossen und deutschen Nachbarn durchzudrücken versuchen.

Quellen

8 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Ja, leider musstest Du den Tag mit mir verbringen, wusste ja nicht, dass Du lieber an der Rede in Weiach sein möchtest.

Deine geliebte Daniela Wyss aus Thun

Wiachiana-Verlag hat gesagt…

Das heisst doch NICHT, dass ich lieber dort gewesen wäre, wenn ich "leider" schreibe. Mit Dir am Blausee war es schöner.

Anonym hat gesagt…

die haltung von kägi pro fluglärmverteilung überrascht nicht.

fluglärmverteilung hilft dem flughafen und kägi war schon immer pro flughafen.

hinzu kommt, dass fluglärmverteilung einem sozialisten wie kägi in den kram passt. kägi ein sozialist? ja ja, die gibt es auch bei der svp. wer wie kägi so lange für den staat gearbeitet hat und weiterhin für den staat arbeitet, wird leider früher oder später meist zum sozi. schade, dass die svp nur noch selten starke exekutivpolitiker wie blocher hat!

Anonym hat gesagt…

Was heisst schon "gerechte Lärmverteilung"??

Das funktioniert gar nicht?

"Gerecht" im Sinne von "gleich viel für alle"?? Wie soll man allen Anwohnern im Einzugsgebiet des Airports (4-5 Millionen Leute) exakt gleich viel Lärm zukommen lassen? Technisch vollkommen unmöglich.

"Gerecht" im sinne von "Verursachergerecht"? Wie macht man das bei 2 Nachbarn, der eine Vielflieger, der nadere mit panischer Flugangst. Soll man hier nun fliegen oder nicht? Auch so funktionierts nicht.

Gerechtigkeit hat mehrere Seiten. Bei einer Umverteilung müssten die entlasteten Hauseigentümer den neu belasteten den mehrwert ihrer Liegenschaften als Entschädigung überweisen.

Wiachiana-Verlag hat gesagt…

"Gerecht" heisst, dass alle die davon profitieren von den negativen Folgen etwas abbekommen - oder für die Verschonung bezahlen müssen. Ganz einfach.

Und bezüglich Entschädigung: Ihr Reichen am See und auf dem Pfannenstil habt jahrzehntelang einen Mehrwert auf euren Liegenschaften realisiert und auf Kosten des Zürcher Unterlandes davon profitiert, dass ihr den Fluglärm bei uns entsorgt habt. Dafür haben wir aber keinen roten Rappen gesehen. Also: wir warten immer noch auf die Überweisungen für die Jahre 1957 bis 1997.

Anonym hat gesagt…

Tja, WG

Für Entschädigungen sind nicht diese Anwohner in einer willkürlich gewählten Region zuständig, sondern die Verursacher, d.h. die Flughafenpassagiere und Airlines.

Die von Dir permanent durch den Dreck gezogenen Anwohner von Opfikon, Schwamendingen bis Gockhausen, Zumikon... haben bereits höhere Grundstückspreise in Kauf nehmen müssen.

Und die, die am See wohnen, haben in keiner Betriebsvariante übermässigen Lärm zu fürchten, kein Wunder sind die Preise in Küsnacht und Zollikon in letzter Zeit kräftig weiter gestiegen.

Deine Argumente stechen nicht. Am SIL wurde nun folglich auch ein Zwischenentscheid gefällt, der klar in Richtung Lärmkanalisierung geht und auch die Option "gekröpfter Nordanflug" offenhält.

Wiachiana-Verlag hat gesagt…

Nun, wer zieht hier wen durch den Kakao? Ihr im Süden habt jahrzehntelang den gesamten Lärm im Norden entsorgt - und nichts davon selber übernommen. Nur profitiert. So ist das.

Was die Zahlungspflicht als Entschädigung für Belärmung betrifft bin ich gleicher Meinung: die muss die Verursacher treffen.
Meine Reaktion von gestern Montag, 3. September 2007 6.31 Uhr CEST war ja auch nur eine Replik mit gleicher Münze auf die Provokation von 1.56 Uhr CEST gleich darüber.

Dann: was heisst da "höhere Grundstückspreise in Kauf nehmen müssen"? Die sind ja wohl aufgrund der Stadtnähe entstanden. Ganz unabhängig vom Fluglärm. Der Markt hat den Lärm bereits in den Preisen internalisiert.

Und schliesslich verwahre ich mich gegen die Unterstellung, ich würde die Bewohner "von Opfikon, Schwamendingen bis Gockhausen, Zumikon ... permanent in den Dreck ziehen".

Wahrheiten hört man auf dem Pfannenstil halt nicht gerne. Trotzdem stehe ich mit meinem Namen zu meinen Aussagen - ganz im Gegenteil zu den anonymen Wadenbeissern aus dem Süden, die hier ihre Kommentare posten.

Anonym hat gesagt…

Kägi hat sich im Wahlkampf noch für Pistenverlängerung und gekröpfte Anflüge ausgesprochen. Es ist zu hoffen, dass der Regierungsrat auf der Linie von Rita Fuhrer bleibt. Davon gehe ich auch aus, Markus Kägi wird seiner Parteikollegin nicht in den Rücken fallen.