Freitag, 2. Mai 2008

Ist Roger Federer geldgierig?

Ja, sagt Hanspeter Bühler aus Weiach. Der heute publizierte Beitrag Bühlers nimmt Bezug auf den TA-Artikel «In China fährt Federer Merz» vom 29. April und lautet wie folgt:

«Dass Roger Federer mit Mercedes-Benz China Ltd. eine mehrjährige strategische Werbe- und Marketing-Partnerschaft verkündet hat, finde ich ein falsches Zeichen und einen Faustschlag ins Gesicht jedes ethisch denkenden Menschen. Finanziell hätte Roger Federer doch das überhaupt nicht nötig. Roger Federer wäre aber mit einer Entscheidung gegen eine solche Partnerschaft und einem Statement gegen die Unterdrückung der Menschenrechte durch das chinesische Regime endgültig unsterblich geworden. So entpuppt er sich auch nur als geldgieriger Mensch.»

Oder ist das Tennis-As nur apolitisch und etwas naiv? Lässt er seinen Managern zu viel Freiraum? Als Berater sollte Bühler eigentlich wissen, dass es sehr oft nicht das Aushängeschild selber ist, das letztlich solche wenig sensiblen Entscheidungen trifft - sondern jemand, der mehr auf die Vermehrung von Geldkapital als Reputationskapital achtet, weil er den Auftrag hat, ersteres zu äufnen und von letzterem zu selten die Rede ist.

Die Zeilen des fleissigen Leserbriefschreibers Bühler werden von Zeitungen mit hoher Auflage recht häufig abgedruckt. Bei solch provokativen Statements wie dem obigen ist das kein Wunder. Zeitungsredaktoren lieben solche Worte. Denn das gibt Pfeffer auf die Leserbriefseiten.

Quelle
  • Federer ist geldgierig. [Rubrik Leserbriefe] In: Tages-Anzeiger, 2. Mai 2008 - S. 23

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