Samstag, 19. April 2008

Jugendliche Kampftrinker

«Und? Sind diä wieder nüächter?», fragte mich der Postautochauffeur der Linie 515, eine Gruppe Jugendliche vor dem Feuerwehrlokal der Gemeinde Weiach im Blick, als ich heute abend kurz vor 20 Uhr in den Bus Richtung Kaiserstuhl stieg.

«Geschter nacht sind's zimlich bsoffe gsi. Es paar vo dene sogar sternhagelvoll, säg ich Ihnä. Grauehaft!». Es sei schon extrem, was man als Buschauffeur so erlebe.

Wir fahren an der ausplanierten Fläche vorbei, wo bis vor kurzem noch das Restaurant Bahnhof stand. «Ja und wo da no s'Payas gschtanden-isch, da sinds amigs in-euse erscht Morgekurs ietorkelt» (Das Payas war eines der gescheiterten Partyclub-Projekte, die sich vor allem auf die Zielgruppe Teenager ausgerichtet hatten).

Am schlimmsten sei, dass sogar 14- bis 15-jährige Mädchen schon um Mitternacht derart betrunken an der Bushaltestelle stünden, dass sie ihm vor den Bus kotzten.

Meist hätten diese Jungen dann ja auch kein Geld mehr für ein Retourbillet. «Das hät dänn rächt Schriibarbet gää, wänn d'Kollege Kontrolle gmacht händ». Natürlich hätten sie selber fragen müssen, ob sie ein gültiges Billet hätten, «aber diskutiered sie mal mit söttige Type. So chäm ich niä uf Bülach».

Und der zuhörende Ortshistoriker erinnert sich daran, dass der Wirtshausbesuch von Jugendlichen am Wochenende schon vor Jahrhunderten ein Problem war - und auch damals bekam die Obrigkeit das nicht in den Griff.

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