Donnerstag, 1. Oktober 2009

Zugvieh vor 50 Jahren verschwunden

In der Chronik des Jahres 1959 setzte Walter Zollinger zwei Dorforiginalen ein chronikalisches Denkmal:

«Seit Herr Robert Meierhofer, Simmerobert genannt, ein etwas eigensinniger Kleinbauer und Sonderling, letztes Jahr aufgehört hat zu bauern (er ist 77jährig und hat keine Nachkommen), ist sozusagen das letzte Viehfuhrwerk aus dem Dorfbild verschwunden. Nur noch der Gemeindeweibel Eduard Meierhofer, Finkenedi geheissen, wenn möglich noch ein eigensinnigerer Sonderling als der obengenannte, fährt noch ganz selten mit seiner einzigen Kuh ins Futter.»

1959 war der Siegeszug des Traktors also beendet. Ein bemerkenswerter Wandel, blieb doch vielen weniger gut gestellten Weiachern jahrhundertelang nichts anderes übrig als genau das: die einzige Kuh (sofern man überhaupt eine hatte) vor Wagen und Pflug zu spannen. Pferde waren schlicht zu teuer, die konnten sich nur Wohlhabende leisten.

Quelle
  • Zollinger, W.: Gemeinde Weiach. Chronik des Jahres 1959 - S. 7. Typoskript in der Handschriftenabteilung der Zentralbibliothek Zürich. Signatur: G-Ch Weiach 1959.

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