Wie im Zeitalter der Enzyklopädien den Gepflogenheiten entsprechend, war der Titel ellenlang: 12 Zeilen. Die erspare ich dem geneigten Leser hier. Wer mehr darüber wissen will, kann sich den entsprechenden Wikipedia-Artikel zu Gemüte führen.
Der Kurztitel sagt aber auch, worum es geht: um «Memorabilia», um alles «was sich ... merckwürdiges zugetragen» hat. Um Dinge also, die es wert sind, dass man sie sich merkt.
Vom Erbauer der Kirche zum Amtszeitrekordhalter
Aus der Kurznotation zum Pfarrherrn: «Dermahlen, Rudolff Wolff, An. 1707» lässt sich ablesen, dass der damals 35-jährige Pfarrer Wolf offenbar schon kurz nach dem Ableben seines Vorgängers Pfr. Hans Heinrich Brennwald (gestorben am 23. November 1707) die Amtsgeschäfte übernommen hatte.
Die Eckdaten zu beiden Pfarrern habe ich übrigens aus einem Lexikon jüngeren Datums, dem «Pfarrerbuch 1519-1952»:
«Brennwald, 7) Hans Heinrich (1654 bis 23.11.1707). Sohn von 12). Ord. 1676, war 1677 bis 1678 Vikar in Glattfelden, dann Hauslehrer in Zürich, 1682 Diakon in Eglisau, 1693 Pfr. in Weiach.»
«Wolf, 34) Hans Rudolf (1672-1747). Ord. 1695, seit 1696 Katechet in Wiedikon, 1698 Pfr. in Wipkingen, 1708 in Weiach, 1715 Dekan. Werk: De vita et obitu J. H. Suiceri, 1745.»
Man sieht, dass beide Pfarrer aus Klerikerfamilien stammen. Im Falle Brennwalds standen schon der Vater und der Grossvater im Dienst der Zürcher Kirche. Der Grossvater Brennwalds war 1566 sogar kurze Zeit Pfarrer von Weiach.
Pfr. Wolf hielt es von allen bisherigen Pfarrern am längsten in Weiach aus: ganze 40 Jahre war er im Amt.
Quellen
- Bluntschli, J.H.: Memorabilia Tigurina, oder Merckwürdigkeiten Der Stadt und Landschafft Zürich ... Samt einem Geschlechter-, Burgerlichen Dienst- und Aemter-Büchlein. Erstausgabe Zürich, 1704. Zweite Ausg.: Zürich, 1711. Dritte Ausgabe: Zürich, 1742
- Dejung, E.; Wuhrmann, W.: Zürcher Pfarrerbuch 1519–1952. Zürich, 1953.
[Veröffentlicht am 15.2.2007]
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