Dass er sich in der Evangelischen Volkspartei der Schweiz (EVP) des Bezirks Dielsdorf engagiert, kann man schon am Titel dieses Beitrags ablesen. Er stammt nämlich aus der Bibel:
«Denn wer da hat, dem wird gegeben werden, dass er Fülle habe; wer aber nicht hat, von dem wird auch genommen, was er hat.» – Matthäus-Evangelium 25,29 (Übersetzung nach Luther)
Nach diesem berühmten Spruch sei sogar ein Grundprinzip der handlungsbezogenen Soziologie benannt, wird einem in der Wikipedia erklärt, der sog. Matthäuseffekt. Es geht da also nicht um Fussball. Sondern um die menschliche Erfahrung die umgangssprachlich derb auch mit «Der Teufel scheisst immer auf den grössten Haufen» wiedergegeben wird.
Doch zurück zu Elseners Leserbrief. Man findet ihn auf der Forum-Seite des Zürcher Unterländers vom 12. Juni. Dort werden im Vorfeld von Abstimmungen vor allem politische Stellungnahmen abgedruckt.
Nachfolgend der Text im vollen Wortlaut:
Dem der hat, dem wird gegeben
So lautet eine alte Lebensweisheit, welche sich leider immer wieder bewahrheitet. In der Annahme, dass eine Geldmenge sich nicht einfach vermehrt und das Ganze ein Nullsummenspiel ist, muss das Geben auch von irgendwoher kommen, also von denen, die nicht haben! Genau um dieses Thema geht es bei der nächsten Abstimmung. Einmal um die 5. IV-Revision und einmal über die kantonale Volksinitiative «Chance für Kinder».
Erstere verlangt Einsparungen von den Behinderten und eine rasche Wiedereingliederung in Arbeitsplätze, welche gar nicht vorhanden sind. Dabei sollen die Arbeitgeber freiwillig helfen. Aber wie soll das gehen, wenn gerade die Arbeitgeber freiwillig geholfen haben, die IV im grossen Stil bei Umstrukturierungen zu missbrauchen? Viele Menschen wurden dabei noch so gerne in die Invalidenversicherung abgeschoben. Die Revision ist eine Totgeburt, weil die Arbeitgeber nicht in die Pflicht genommen werden, und verkommt somit zur reinen Farce und Sparübung auf dem Buckel der Behinderten. Mein Prädikat: schlecht, darum ein Nein.
Die Volksinitiative «Chance für Kinder» bekommt von mir ein Ja, weil Prädikat: gut! Diese Kinder sind unsere Zukunft und verdienen mit ihren Eltern unsere Unterstützung. 20000 Kinder sollen in unserem Kanton nicht in Armut aufwachsen müssen. Das ist meine Meinung und auch die der Evangelischen Volkspartei (EVP). Ein Elternteil sollte seine Verantwortung wahrnehmen und sich um die Kinder kümmern können, statt nur arbeiten zu müssen (Jugendkriminalität). Die Kosten sind ein Zeiger, und dieser zeigt einen grossen Handlungsbedarf in dieser Frage. Nicht sparen, sondern investieren in unsere Zukunft, darum ein Ja.
Daniel Elsener, Präsident EVP Bezirk Dielsdorf, Weiach
Wie sagt doch die Website der EVP, was das Ziel der Partei sei: «christliche Werte in einer menschlichen Politik umsetzen». So prägnant geschriebene Stellungnahmen wie die von Elsener sind jedenfalls Werbung für den Standpunkt der Partei. Ob man ihn teilt oder nicht.
Quelle
- Elsener, D.: Dem der hat, dem wird gegeben. Leserbrief. In: Zürcher Unterländer, 12. Juni 2007 - S. 11.
[Veröffentlicht am 2. November 2007]
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