Wie hoch sind die Mietpreise in Weiach? Sind sie wegen dem noch relativ tiefen Steuerfuss höher als anderswo? Welchen Einfluss hat die Entfernung zu städtischen Ballungszentren und die für Zürcher Verhältnisse vergleichsweise schlechte Anbindung an den Öffentlichen Verkehr?
Die erste Frage ist noch relativ einfach zu beantworten. Ein aktuelles Inserat aus dem Zürcher Oberländer zeigt wo die Messlatte für einen der immer häufigeren Einpersonen-Haushalte mittlerweile liegt:
«Zu vermieten in Weiach per sofort o. n. V. 2 1/2-ZimmerDachwohnung Laminat-/Plättliböden, Geschirrspüler, Glaskeramikherd, eigene Waschmaschine, Parkplatz vorhanden. Mietzins Fr. 1350.- inkl. NK.»
Mit anderen Worten: 4000 Franken Monatseinkommen muss man schon haben, um sich diese Wohnung ohne grössere Probleme leisten zu können. Nach Entrichten des Mietzinses liegen aber nicht mehr grosse Sprünge drin.
Im Schaffhausischen kommt die Einzelperson am günstigsten weg
Was den Einfluss des Steuerfusses oder des öV anbelangt, so kann man aufgrund der verfügbaren Daten kaum eine Aussage treffen als die: wahrscheinlich wirkt der Steuerfuss eher preistreibend, die Lage und öV-Anbindung eher preissenkend. Und zwar unabhängig von der Ausstattung, Fläche und genauen Lage der Wohnung.
Macht man die Probe aufs Exempel und vergleicht im Umkreis von 20 km um Weiach die Angebote an Mietwohnung mit gleicher Zimmerzahl, so stellt man fest: verglichen mit einigen Gemeinden im Kanton Schaffhausen wie Gächlingen, in denen man eine 2 1/2-Zimmerwohnung noch für unter 1000 Franken (jeweils inkl. Nebenkosten) mieten kann, ist Weiach teuer. In Obersiggenthal im Aargau erhält man eine Dachwohnung zu 1160 Franken monatlich. In Niederglatt eine für 1290 und in der Stadt Zürich eine in der Nähe des Letzipark für 1385 Franken. 1350.- für Weiach ist also eher viel.
Hochfelden und Kaiserstuhl teurer
Stimmt das wirklich? In der Umgebung wird für ähnlich schlechte Verkehrsanbindung nämlich mehr verlangt: In Hochfelden ist eine «moderne 2 1/2-Zimmer-Wohnung in ländlicher Umgebung» für 1438 Franken im Angebot. Und in Kaiserstuhl, dem Nachbarstädtchen von Weiach, eine «grosse rustikale 2 1/2-Zimmer-Wohnung in der Stadtmauer» für 1450 Franken pro Monat. Also doch wieder eher ein moderater Preis in Weiach - zumal Kaiserstuhl eine wesentlich höhere Steuerbelastung aufweist.
Was im konkreten Einzelfall teuer und was günstig ist, das kann jede(r) einzelne Wohnungssuchende eigentlich nur für sich allein eruieren. Und zwar indem seine/ihre Präferenzen z.B. über den Weg einer Nutzwertanalyse sortiert und gewichtet werden.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen