Es wurde daher eine Wässerordnung aufgestellt, die genau festhielt, wer das Wasser der Dorfbäche zu welchen Zeiten auf seine Wiesen leiten durfte. Dass es dabei nicht immer mit rechten Dingen zuging, beweist folgender Ausschnitt aus einem Gemeindeversammlungsprotokoll:
«Auch solle dem Messmer angesinnet werden, das Kirchenzeit wan die Wasserkehr gehet, also von Morgen 8 bis Abends 6 Uhr weder hinter sich noch vor sich thun.» (Gemeindearchiv Weiach, Gemeindeversammlung vom 2. Juli 1828.)
Wie das Beispiel des schlaumeierischen Sigristen zeigt, war man auch damals ziemlich erfinderisch, wenn es darum ging, sich auf Kosten anderer ein grösseres Quantum zuzuschanzen als vorgesehen.
Der Sigrist droht mit dem Rücktritt
Glockenschlag und Geläut waren wichtige Fixpunkte im Leben der Dorfbewohner. Und deshalb legte man auch Wert auf einen korrekten Gang der Kirchenuhr, wie folgender Ausschnitt aus der Kirchenchronik von Emil Maurer (1965) beweist:
«Im Jahre 1856 wurde die Turmuhr unter Benützung der alten Zeiger, Gewichte und des Zifferblattes von Uhrmacher Joh. Rud. Frech aus Wiedikon renoviert. Es scheint, dass die Weiacher mit dieser Uhr kein Glück hatten. Es gingen ständig Klagen ein über den seit Jahren ungenauen Gang. Im Jahre 1878 drohte der damalige Messmer mit dem Rücktritt, „wenn die Sache nicht zum Stimmen komme mit der Uhr“.»
Quelle
- Brandenberger, U.: Weiach - Aus der Geschichte eines Unterländer Dorfes. Online-Ausgabe Dezember 2009, S. 41. (vgl. auch: Maurer, E.: Die Kirche zu Weiach. Weiach, 1965. Hrsg.: Evang.-ref. Kirchgemeinde Weiach.)
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