In die vor wenigen Tagen publizierte Festschrift «300 Jahre Kirche Weiach» (Inhaltsverzeichnis siehe Artikel vom 16. September unten) haben sich leider auch sachliche Fehler eingeschlichen.
Bei der kurzen Produktionszeit und all den anderen Herausforderungen, die das Leben einem ungefragt präsentiert, ist das nicht wirklich verwunderlich.
Nun eignet sich ein Blog vorzüglich als Korrigenda-Publikationsorgan, wie schon im Artikel Scharbet ist ein Kinderrock, kein Bettchen bewiesen. Deshalb erscheint auch dieses Korrigendum im WeiachBlog.
Alt Gemeindepräsident: Keine Holzschindeln am Spitzhelm
Am 27. September abends erhielt ich einen Telefonanruf von Ernst Baumgartner-Brennwald. Er machte mich darauf aufmerksam, dass die Bedachung des Spitzhelms auch nach der Restaurierung 1966-68 noch aus Kupferschindeln bestehe. Er sei damals selber hinaufgestiegen und habe den Zustand überprüft. Der sei gut gewesen und deshalb habe man die Kupferschindeln beibehalten können.
Damit müssen zwei irreführende Passagen in der Festschrift korrigiert werden.
Die eine findet sich auf Seite 27: «Der Spitzhelm ist heute übrigens wieder im Stil des 18. Jahrhunderts gehalten. Anlässlich der Restaurierung 1966-68 konnte der Turm «mit Genehmigung der kantonalen Brandversicherung sogar mit Lärchenschindeln eingedeckt werden». (6. Bericht der KDZ, 1968/69)»
Die andere auf Seite 30: «Von den aussen sichtbaren Massnahmen war oben ausführlich die Rede. Unter anderem erreichte die Denkmalpflege, dass der Spitzhelm mit Genehmigung der kantonalen Feuerversicherung wieder mit Holzschindeln eingedeckt werden konnte.»
Das stimmt gemäss Baumgartner-Brennwald nicht. Weshalb dieser letzte Abschnitt in der überarbeiteten Fassung der Festschrift ab sofort so lautet:
«Unter anderem erreichte die Denkmalpflege, dass das Geviert mit Genehmigung der kantonalen Feuerversicherung wieder mit Holzschindeln verkleidet werden konnte.»
Stammen die Kupferschindeln von 1886?
Wie alt diese Eindeckung mit Kupfer ist, kann nicht mit Sicherheit gesagt werden. Die erste Verwendung von Kupfer wird im jüngsten Kirchturmdokument von 1886 erwähnt. Ausgeführt wurde damals erstmals eine «Eindeckung mit neuen gestanzten Kupferschindeln von 15 cm Länge & 85 mm Breite & 4 kg Blechgewicht per m2. Die Sprengung soll 50 mm betragen & es sollen die Schindeln mit 2 starken Kupferstiften von 25 mm Länge mit breiten Köpfen solid auf die Verschalung befestigt werden.»
Worauf sich die für 1929 erwähnten Arbeiten am Turm beziehen, ist unklar. Es wurde jedenfalls «neu beschindelt und gestrichen». Kupferschindeln brauchen meines Wissens keinen Anstrich.
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