In Artikel 11 führte die Obrigkeit eine weitere nachbarrechtliche Regelung ein. Er handelt «Von Zünen» und stützt sich zwar auf das alte Herkommen, bestehende rechtsverbindliche Vereinbarungen (in diesem Fall zwischen Privaten), gibt aber auch klare Richtlinien für den Fall, dass solche nicht (mehr) bestehen:
«Jtem wellicher Güter an einanderen gelegen hand und die zu beiden Theilen nutzend, die sollent einanderen helfen zünen, si bringind dan uß, daß die Heg teilt oder ein Theil allein die von Alter har ze machen schuldig sige, darbi soll es dann beliben.
Es soll auch Mengklich sine Heg ald Zün, es sige umb Wisen, Acher ald Wingärten dermoßen machen, das man erkennen könne, dieselben gut und werrschafft sigind. Und wellicher dann darüber einem in das sin breche, der soll zehen Pfund Pfenning der Hohen Oberkeit [ze buß] verfallen sin, und so er dadurch einem in dem sinem Schaden getan, denselben Schaden abtragen.»
Die Bezeichnung «Pfenning» ist bei Weibel nicht enthalten, der Zusatz «ze buß» dagegen bei Ott nicht (daher die eckige Klammer).
Quellen
- Offnung der Gmeind Weyach von Anno 1596 [14. Wintermonat 1596]. In: Zeitschrift für schweizerisches Recht, Alte Folge Bd. 4 (1855) – II. Rechtsquellen, S. 177. [vgl. RQNA 183: Gemeindeordnung].
- SSRQ ZH Neuamt (RQNA): Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen. I. Abteilung: Die Rechtsquellen des Kantons Zürich. Neue Folge. Zweiter Teil: Rechte der Landschaft; Erster Band: Das Neuamt; Aarau, 1996. [Bearbeiter: Thomas Weibel] - S. 408.
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