Für Bayern galt um 1845: 1 Maßkanne (Maß) = 1,0690 Liter, wobei man diese Einheit wie folgt unterteilte: 1 Maß = 2 Halbe (oder Seidel) = 4 Quart (oder Schoppen) = 8 Achterl (oder 8 halbe Schoppen) (Quelle: Königl. Bayer. Armee-Mathematik (1))
Welche Massbegriffe in unserer Gegend üblich waren, erläutert M.L. Frischknecht in einem weiteren Abschnitt seines Artikels zu Massen und Gewichten im alten Kaiserstuhl (siehe die WeiachBlog-Beiträge ab 26. Februar):
«Auch bei den Flüssigkeitsmassen gab es Rechnungs- und Transportmasse. Im Mittelland galt das Mass als Einheit. Ein Mass bestand aus 4 Schoppen. 4 Mass bildeten einen Eimer und 4 Eimer nannte man einen Saum. In Kaiserstuhl wurde beim Weinmass zwischen gegorenem und ungegorenem Wein und Most unterschieden: ein Mass gegorener (lauterer) Wein betrug 1.3 Liter, ungegorener 1.38 Liter. Daneben gab es noch spezielle Masse für Branntwein, Oel, Honig und Milch. Die grössten Unterschiede fanden sich beim Milchmass: Gegenden mit viel Milchwirtschaft hatten grosse Masseinheiten, Gegenden mit wenig Milchvieh kleine Einheiten (Zofingen: 1 Mass = 0.45 Liter; Glarus: 1 Mass = 3.19 Liter).»
Quellen
- Frischknecht, M. L.: Masse und Gewichte im alten Kaiserstuhl. Erstmals erschienen in: Echo – Zeitung für Kaiserstuhl, August 1984, S. 4-6. Abgedruckt im Sammelband: Keiserstul. Geschichte und Geschichten – aus dem Nachlass von Bruno Müller. Kaiserstuhl 1989 – S. 178-180.
- Appell, W.: Rechnen mit Spaß lernen. Königl. Bayer. Armee-Mathematik (1)
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