Samstag, 21. November 2009

Vier von fünf Gemeinderäten haben genug

Die auf separatem, in violett gehaltenem A4-Blatt in die Briefkästen verteilte Mitteilung schlug Ende Oktober wie eine Bombe ein.

Mit Datum vom 29. Oktober 2009 teilte die Wahlvorsteherschaft für die Gemeindewahlen 2010 (d.h. der Gemeinderat) mit, dass von den 27 Mitgliedern der fünf Gemeindebehörden (Gemeinderat, Primarschulpflege, Evang. ref. Kirchenpflege, Rechnungsprüfungskommission und Wahlbüro) nicht weniger als 12 genug haben.

Gemeinderat: 5-4; Kirchenpflege: 5-3; Primarschulpflege: 5-2

Der Gemeinderat Weiach tritt auf Ende der laufenden Amtsperiode fast geschlossen zurück. Einzig Ernst Eberle stellt sich einer Wiederwahl. Die anderen vier Gemeinderäte, Präsident Gregor Trachsel, Max Griesser, Boris Macullo und Paul Willi wollen nicht mehr antreten.

Beim Präsidium steht also ein Stabwechsel bevor, eine Zäsur, die hier (zum Glück) nicht so häufig vorkommt. In den letzten 25 Jahren zählt man gerade einmal drei Präsidenten, Mauro Lenisa, Werner Ebnöther und Gregor Trachsel. Im Schnitt stellte isch also jeder zwei Amtsperioden zur Verfügung.

Nur wenig besser sieht es bei der Evangelisch-reformierten Kirchenpflege aus. Dort treten drei von fünf Mitgliedern zurück. Nur Hans-Ulrich Amacker und Heidi Schenkel haben eine Wiederwahl ins Auge gefasst. Die Präsidentin, Karin Klose, sowie Monika Baltisser und Silvia Rusterholz treten zurück.

Auch die Primarschulpflege verliert ihren Präsidenten. Rainer Hüssy will nun definitiv nicht mehr und auch Thomas Steinmann hat genug. Immerhin drei von fünf, nämlich Maya Bütler, Marianne Kunz und Ronald Meier bleiben.

Wenige Rücktritte bei RPK und Wahlbüro

Mehr Konstanz ist bei der Rechnungsprüfungskommission zu erwarten. Ausser Manuela Kläui treten sämtliche Mitglieder zur Wiederwahl an: Präsident Bruno Baumgartner, Daniel Elsener, Brigitte Griesser und Elsbeth Ziörjen.

Prozentual am wenigsten Rücktritte hat das Wahlbüro zu verzeichnen: Volker Klose und Paul Odermatt verzichten auf die erneute Kandidatur. Felix Junker, Evelyn Schär, Daniela Schnelli, Andreas Willi und Elsbeth Ziörjen sind für eine Wiederwahl bereit.

Wählerversammlung am kommenden Montag

Am 23. November gilt es um 20 Uhr zum ersten Mal ernst. Dann findet die Wählerversammlung im Gemeindesaal Weiach statt. Wird man genügend valable Kandidaten finden? Wahlvorschläge sollten gemäss dem Flugblatt der Wahlvorsteherschaft vom 29. Oktober «mit den vorgeschlagenen Kandidaten vorgängig abgesprochen» sein. Und: die Kandidaten sollen an der Versammlung teilnehmen um «sich persönlich vorzustellen».

Anscheinend ist es nicht einfach, Kandidatinnen und Kandidaten zu finden. Anders ist ein auf gelbes A5-Papier gedruckten «Erinnerung» mit Datum 19. November kaum zu deuten, wo es heisst:

«Es sind verschiedene frei werdende Behördenämter zur Zeit noch vakant». Sprich: keine Kandidierenden dafür in Sicht. Und weiter: «Der Gemeinderat als Wahlvorsteherschaft lädt alle stimmberechtigten Einwohner und Einwohnerinnen der Gemeinde für die Vorbereitung der Wahlen ein, zur öffentlichen parteineutralen Wahlversammlung am nächsten Montag, 23. November 2009, 20.00 Uhr im Gemeindesaal.»

Das Adjektiv «parteineutral» ist eine Neuerung zum Flugblatt von Ende Oktober. Dort war von Parteien keine Rede. Aber offenbar muss man das besonders erwähnen. Interessantes Detail am Rande: wo es sonst üblich ist die Frauen vor den Männern zu nennen steht auf diesem offiziellen Schreiben der Gemeinde Weiach wie selbstverständlich: «Einwohner und Einwohnerinnen».

Also: am Montagabend auf zur Wählerversammlung. Denn: «An der Wählerversammlung werden Wahlvorschläge aus der Bevölkerung entgegengenommen»!

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