In den Mitteilungen für die Gemeinde Weiach vom März 2010 wird auf S. 8 zur Einsicht in die öffentliche Auflage des Verbundfahrplanprojekts 2011 aufgefordert.
Vom 15. bis 26. März liegen die ZVV-Akten in der Gemeinderatskanzlei auf. Kommmentare könnten innerhalb dieser Frist schriftlich eingereicht werden, heisst es in den MGW.
Nun denn. Hier ist der vom WeiachBlog.
Dessen Verfasser musste sich zwecks Konsultation nicht vom Bildschirm wegbegeben. Auf der entsprechenden Seite des ZVV kann man die fraglichen Dokumente nämlich auch online konsultieren.
Ergebnis aus Weiacher Sicht: Weder bei der von Thurbo betriebenen Bahnlinie S41 (Winterthur-Bülach-Zurzach-Koblenz-Waldshut), noch bei den Postautolinien 515 und 510 ändert sich etwas. Der Fahrplan 2011 ist der aktuell gültige.
Eine Nullrunde - und trotzdem Glück gehabt
Das ist eine gute Nachricht. Und es ist eine schlechte Nachricht. Je nach Standpunkt halt.
Denn die Begründung für den weitgehenden Verzicht auf Änderungen lautet: «Der Zürcher Verkehrsverbund ZVV muss im Hinblick auf die Sparmassnahmen der Regierung zur Sanierung des Finanzhaushaltes des Kantons Zürich (San10) auf den Grossteil der geplanten Angebotsausbauten für das Fahrplanjahr 2011 verzichten.»
Wenn man berücksichtigt, dass die Eidgenossenschaft mit ihrem Sparprogramm mehr als 10% (160 von 1300) aller mit Bundessubventionen gestützten Regionalverkehrslinien streichen will, dann haben wir ja noch einmal Glück gehabt.
Entweder fahren mehr als 100 Personen pro Tag von Weiach Richtung Bülach bzw. Flughafen. Oder der Kanton ist einfach kulanter.
Was die Gemeindeväter eigentlich wollten
Natürlich ist es auch eine schlechte Nachricht, denn für andere Gemeinden ist längst selbstverständlich, was der Weiacher Gemeinderat für den Fahrplan 2011/2012 fordert:
«Im Rahmen des Fahrplanprojektes 2011 / 2012 sind von Dritten zahlreiche Begehren eingereicht worden. Der Gemeinderat dankt allen Verfassern für die Bereitschaft die Meinung zu äussern. Der Gemeinderat unterstützt die Eingaben und hat der PostAuto Schweiz AG, Region Zürich, zusammenfassend folgende Anträge gestellt:
1. Einführung eines durchgehenden Halbstundentaktes der Linie 515 (Bülach - Kaiserstuhl) ohne Reduktion des Angebotes auf der Linie 510 (Stadel - Flughafen);
2. Als Alternative: Einführung eines neuen Rundkurses mit Kleinbus im Halbstundentakt Stadel - Weiach - Kaiserstuhl - Bachs - Stadel als Zubringer mit alternierenden Anschlüssen auf die Linien 510 / 515 in Stadel;
3. Verlängerung der Kurse, welche heute bis "Weiach-Gemeindehaus" verkehren bis "Weiach alter Bahnhof";
4. Prüfung einer Erweiterung der Linie 535 Stadel - Bachs - Dielsdorf via Weiach, da in Stadel eine Wartezeit von 15 Minuten besteht, die so sinnvoller genutzt werden kann;
5. Aufnahme der durch die Gemeinde individuell bestellten und mit jährlich rund CHF 44'000.- zusätzlich finanzierten Kurse in das Grundangebot des ZVV.
6. Angebot den neuen Halbstundentakt der Linie 515 mit den frei werdenden Mitteln aus der Aufnahme des individuellen Zusatzangebotes ins Grundangebot mitzufinanzieren.» (MGW, Juli 2009, S. 3)
Angebot: Mittelprächtig
Solche Anliegen hatten es auch schon schwer, als noch kräftig ausgebaut wurde. Denn der ZVV schaut natürlich, wo die Bevölkerung und damit die Fahrgastzahlen wirklich zunehmen. Und es ist halt nicht Weiach, wo letztes Jahr statistisch gesehen jeden Werktag 50 Einwanderer aus Deutschland ihre Zelte neu aufgeschlagen haben - sondern die Stadt Zürich.
Damit bleibt die Gemeinde was sie ist. Eine periurbane Randerscheinung mit mittelprächtigem Angebot an öffentlichen Verkehrsmitteln.
Irgendetwas zwischen Stadt und Land - passend zur Architektur.
Weder Fisch noch Vogel.
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