Der Weiacher Pfarrer Kilchsperger versuchte in den weniger arbeitsintensiven Wintermonaten, mit Bibelstunden das religiöse Leben seiner Schäfchen zu fördern:
«Im Winter werden Bibelstunden gehalten, denen aber die Männer leider ferne bleiben. Auch ein Arbeitsverein für die Armen u. die Mission versammelt sich im Winter allwochentlich im Pfarrhaus, wobei auch manch wertvolles Buch gelesen wird. Hie u. da werden an Sonntagabenden im Schulhaus oder in der Kirche Vorträge veranstaltet. Mehr gemütlichen Charakter tragen die Protestanten-Abende am Reformationssonntag in der "Krone" Kaiserstuhl u. der Gemeindeabend im "Sternen" Weiach, wo das Zusammengehörigkeitsgefühl gestärkt u. gepflegt wird.»
Was genau die zu diesem Punkt 30 des Kirchenvisitationsberichts 1912-1923 zugehörige Frage des Kirchenrat des Kantons Zürich war, wissen wir leider nicht. Erhalten dafür aber Hinweise auf die vielfältigen anderen Aktivitäten die den Zusammenhalt stärken halfen.
Und letztendlich ging es ja vor allem um diesen Zusammenhalt. Nicht primär darum, ob die Männer in Scharen die Bibelstunden besuchen. Im damaligen Weiach galt nämlich: Männer brauchen Gott nur in Notfällen. Sonst ist für Religion die Ehefrau zuständig.
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vgl. die Übersichtsseite auf dem Portal der Weiacher Geschichte(n)
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