Dienstag, 9. März 2010

Emma Erb-Saller 98-jährig gestorben

Heute nachmittag um 14 Uhr wird auf dem Friedhof Weiach die am 28. Februar verstorbene Emma Erb-Saller beigesetzt.

Emma wurde am 14. Januar 1912 in Volken geboren. Wie ihr Ehemann Albert stammte sie aus einer Bauernfamilie im Zürcher Weinland. Die beiden heirateten 1936 und zogen mitten im Zweiten Weltkrieg nach Weiach, wo Albert seinen Wagner- und Schreiner-Gewerbebetrieb aufbaute.

Am Anfang lief es kriegsbedingt besonders harzig, da die Männer regelmässig in den Militärdienst mussten. Da war es ein Glücksfall, dass Emma ab 1942 noch etwas Landwirtschaft treiben konnte.

Ein arbeitsreiches Leben

Einfach hatte es die Familie aber auch danach nie, wie man schon dem Lebenslauf ihres 2001 verstorbenen Mannes entnehmen kann: «Ferien konnte man sich dazumal sowieso nicht leisten [...]. So arbeitete er 6 Tage in der Werkstatt oder auf dem Felde, galt es doch noch dazu 3 Kühe und Feldarbeit zu besorgen. Am Sonntag wurde dann das Büro gemacht, mit Buchhaltung und Rechnungen schreiben». Ohne eine tatkräftige Ehefrau wäre das alles nicht möglich gewesen. «Mädchen für alles», nannte Emma sich 1986 bescheiden.

Das die Todesanzeige einleitende Gedicht passt deshalb gut zu Emma Erb. Es lautet:

«Wenn meine Kräfte mich verlassen,
die Hände ruhn, die stets geschafft,
trägt still das Leid, ihr meine Lieben,
gönnt mir die ewige Ruh.
»

Langjährige Sigristen

Auch der Ort der Bestattung passt zu Emma und Albert, denn die beiden waren über viele Jahre hinweg als Sigristen der Weiacher Kirche tätig. Zu ihren Aufgaben gehörte auch das Läuten der Glocken - eine Aufgabe die bis 1957 von Hand erledigt werden musste. Als diese Aufgabe einem elektrischen Antrieb übergeben wurde, zeigte sich die Kirchgemeinde knauserig: «So, jetzt gits weniger Lohn», habe der Kirchenpflegepräsident zu Emma und Albert gesagt.

Bleibt zu hoffen, dass man Emma seitens der Kirchenpflege wenigstens heute das ihr gebührende Andenken gewährt.

Quellen

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