Jeden Herbst wird ein neues Thema lanciert. Für 2007 ist es die bäuerliche Textilproduktion früherer Jahre. Die Journalistin Sandra Zrinski schreibt dazu:
«Flachs, aber auch Hanf und sogar Brennesseln, waren bis ins 19. Jahrhundert hinein ein wichtiger Rohstoff für die Textilien im bäuerlichen Umfeld. Die Aussaat und Verarbeitung der Pflanze und deren Faser war Frauenarbeit. Vom Leinsamen bis zum gewobenen Stoff müssen etliche Handgriffe getan werden. «Die Arbeit ist sehr zeitaufwändig», weiss Surenmann nun aus einiger Erfahrung. Wie die «Büez» ausgesehen hat, wird in der kommenden Ausstellung des Ortsmuseums Weiach gezeigt.»
Christa Surenmann ist Mitglied der Ortsmuseumskommission. Der Kommissionspräsident, Daniel Bryner, und sein Team haben wiederum keine Mühen gescheut, eine interessante Ausstellung auf die Beine zustellen.
Leinenweben anno dazumal live gezeigt
Am 23. September zeigt die Weiacherin Anita Meierhofer an ihrem eigenen ins Museum gezügelten Webstuhl, wie Leinen gewoben wird. Am 4. November ist Ruth Läng zu Gast, die am Freilichtmuseum Ballenberg im Berner Oberland als Leinenweberin tätig ist.
Zrinski weiter: «Und in der Ausstellung fehlen natürlich auch alle für die Fasergewinnung und Verarbeitung notwendigen Werkzeuge nicht. Diese sind im Besitz des Ortsmuseums, gehört die Flachsverarbeitung doch auch zu Weiachs bäuerlicher Vergangenheit.»
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An beiden Terminen ist auch der Redaktor der Weiacher Geschichte(n) anwesend. Er gibt Auskunft über die Geschichte des Hanf- und Flachsanbaus auf dem Gemeindegebiet. Wer sich schon vorgängig einen Eindruck verschaffen will, dem sei der unten aufgeführte achtseitige Artikel empfohlen.
Wie man das Ortsmuseum findet
Das Lieberthaus aus dem frühen 18. Jahrhundert liegt am Müliweg im Oberdorf.
Auf der langgezogenen Stadlerstrasse biegt man von Kaiserstuhl bzw. Glattfelden kommend beim Alten Schulhaus etwa auf der Höhe der Postautohaltestelle «Gemeindehaus» nach links in die Oberdorfstrasse ab. Dann zweimal nach rechts halten und bei der dritten Verzweigung geradeaus. Dort wo die Oberdorfstrasse einen Rank nach links macht liegt geradeaus das Ortsmuseum.
Wer von Stadel her kommt biegt bei der ersten Abzweigung nach der Ortstafel rechts ab und dann gleich links. Nach einer Linkskurve ein weiteres Mal links abbiegen und Sie sind am Müliweg angekommen.
Quelle und weiterführende Artikel
- «Von den Gespinstpflanzen ist der Hanf stark kultiviert». Aus der Geschichte der Hanf- und Flachs-Produktion im Gebiet von Weiach. Weiacher Geschichte(n) 94. In: Mitteilungen für die Gemeinde Weiach, September 2007 – S. 11-18.
- Zrinski, S.: Vom Leinsamen zum Stoffballen. Weiach – Ausstellung am 23. September und 4. November. In: Zürcher Landzeitung/ZU/NBT, 18. September 2007 – S. 9.
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