WeiachBlog stellt ihn im Hinblick auf die Volksabstimmungen vom 25. November mit ausdrücklicher Genehmigung des Autors online.
Und zwar als kleines Antidot gegen die millionenschwere Kampagne der Südanfluggegner, die seit Jahren nur ein Ziel verfolgt: dem Norden und Osten für die nächsten Jahrzehnte ALLEN Fluglärm aufzuhalsen, um selber von den Vorteilen eines Flughafens in nächster Nähe (erneut) ausschliesslich profitieren zu können.
Hinweis: Redaktionelle Erläuterungen im Text sind in [ ] gestellt.
«Auf massiven politischen Druck unserer Regierung und des Flughafens wird versucht, auf Kosten der Flugsicherheit ein nicht ungefährliches Anflugverfahren mit dem gekröpften Nordanflug durchzuwürgen. Im Rodungsgesuch an die Gemeinden Weiach und Stadel wird dieser Bedarfsnachweis wörtlich wie folgt begründet: «Damit bestehende [d.h. von Fluglärm betroffene] Gebiete im Süden des Flughafens von Anfluglärm entlastet werden können.» Es ist aus Sicht der Flugsicherheit nicht nachvollziehbar, dass ein unsinniges Nicht-Präzisions-Anflugverfahren einzig aus Gründen «ja kein Fluglärm im Süden des Flughafens» durchgeboxt werden soll, wenn Einrichtungen für Präzisionsanflüge verfügbar wären [z.B. das neue Instrumentenlandesystem für den Südanflug auf Piste 34]. Auch der Sicherheitschef von Skyguide (Jürg Schmid) vertritt die Meinung, dass der gekröpfte Nordanflug gegen jede fliegerische Vernunft und bezüglich der Flugsicherheit ein Schritt in die falsche Richtung sei.
Nebst dem international nicht normierten Anflug verursacht dieses Landeverfahren auch bedeutend mehr Lärm als ein normaler ILS-Anflug. Die letzten acht Kilometer vor dem Aufsetzen müssen die Flugzeuge im Sichtflugverfahren und einiges tiefer [als bei einem Instrumentenanflug über Weiach] in einer steilen Rechtskurve rund um den Stadlerberg herum manuell auf die Piste 14 geleitet werden. Eine manuelle Steuerung der Flugzeuge führt einerseits zu sehr unangenehmen auf- und abschwellendem Triebwerkslärm [sic!] und andererseits durch die Schräglage der Flugzeuge um einen [wohl eher: zu einem] massiv breiter gefächerten Lärmteppich.
Mit aller Gewalt wird versucht, den Süden vom Fluglärm voll zu entlasten. Eine massive Entlastung der Bewohner südlich des Flughafens wurde durch die Einstellung des militärischen Flugverkehrs ab Dübendorf ja bereits erreicht.
Den heute schon massiv belasteten Gemeinden im Norden des Flughafens wird jedoch Lärm bis zum «Geht-nicht-mehr» zugemutet, wobei unsere Regierung bewusst inkauf nimmt, dass die Einwohner in diesen Gegenden längerfristig nicht mehr weiter dort wohnen können und deshalb ausziehen müssen. Dies nennt man Volks-Vertreibung!
Wir im Norden können nur auf die Sachlichkeit der Bundesbehörden hoffen, die zwingend versuchen müssen, den Sicherheitsaspekt bei diesem Anflugverfahren an erste Stelle zu setzen.
Im Norden des Kantons Zürich endet ja die Kantonsgrenze nach zehn Kilometern [gemeint: enden die über den Kanton Zürich führenden Anflugschneisen der Pisten 14 und 16 an der Kantonsgrenze]. Da ist es einfach, nach Lärmentlastung zu schreien, wenn andere (Kanton Aargau, Deutschland) den zusätzlichen Fluglärm übernehmen müssen.»
Quelle
- Ebnöther, W.: Fahrlässige Einführung des gekröpften Nordanflugs. Leserbrief. In: Zürcher Landzeitung/ZU/NBT, 12. Juni 2007 - S. 11.
[Veröffentlicht am 4.11.2007]
7 Kommentare:
Millionenschwere Kampagne? Das kannst Du doch sicherlich belegen?!
Die Rechnung ist einfach. Wenn schon die IG Nord für ihre Kampagnen 250'000 Franken ausgibt, dann kann man sich etwa vorstellen, was die um ein Mehrfaches wirtschaftlich potenteren Gemeinden südlich des Flughafens an Arbeitszeit von öffentlichen Bediensteten und Geld in diese Kampagne gegen das Zürcher Unterland stecken. Genaue Zahlen brauche ich da gar nicht. Millionen sind es über die vergangenen vier Jahre sowieso - zumal wenn man die Gelbkäppchen-Truppe noch einbezieht.
Es wäre ja der Idealzustand, wenn es eine vollkommen unbesiedelte Anflugschneise im Norden gäbe. Das gilt mit Ausnahme eines Neubaugebietes(!!) in Höri in den letzten 8 Kilometern und mit gekröpften Anflügen könnte man wieder dort durch fliegen zur Schonung eines der am dichtesten besiedelten Gebiete der Schweiz!
Das Problem sind die Egoisten in Weiach und Hohentengen, die Entgegen den EMPA-Berechnungen und Lärmmessungen immer wieder Behaupten, sie trügen die Hauptlast des Flugbetriebs in Kloten.
Nicht-ILS-Präzisionsanflüge sind die Zukunft, auch in Frankfurt plant man krumme RNP-Anflüge zur Lärmentlastung dicht besiedelter Gebiete.
Träum süss weiter, weltfremder, egoistischer Südschneiser (immer noch 82.192.251.# eine IP-Adresse der GGA Maur in Ebmatingen).
Diesen Idealzustand unbesiedelter Gebiete hat es noch nie gegeben. Ausser man definiere willkürlich alles was unter 1000 Einwohnern hat (z.B. Weiach oder Kaiserstuhl) als unbesiedelte Fläche.
Und genau das tut man, wenn man behauptet, mit dem Gekröpften könne man - mit Ausnahme von Höri - besiedelte Gebiete umfliegen. Bullshit! Was ist mit Stadel? Was mit Schüpfheim, Raat und Windlach? Wohnt da niemand?
Wo das Problem mit den EMPA-Berechnungen liegt, das wisst ihr genauso gut wie wir. Man kann da so lange daran herumschrauben, bis die mehrheitsfähige Verteilung herauskommt, die von der Mehrheit der Stimmbürger akzeptiert wird. ZFI-plus und die morgige Abstimmung lassen grüssen.
Und im übrigen sind diese Diskussionen sowieso bald Makulatur. Peak-Oil und die kommende Weltenergiekrise werden keinen Stein auf dem andern lassen.
Die Zukunft sind deshalb weder «Nicht-ILS-Präzisionsanflüge» (dass ich nicht lache, und wer redet einmal von Südstarts straight-on?) noch «krumme RNP-Anflüge», sondern fast keine Flüge mehr.
In wenigen Jahren wird sich das Problem nämlich von selber lösen, weil sich bei Barrel-Preisen von über 500 USD kaum mehr einer die exorbitanten Kerosin-Preise wird leisten können. Oder weil man im Krieg schlicht andere Sorgen hat.
Jaja, heute redet man von Energiekrise und Klimaerwärmung, in 50 jahren debattiert man drüber, wie man die drohende Eisziet wird verhindern können.
Jede Sekunde strahlt die Sonne ca. 1.5 * 10^17 Joule an Energie auf die Erdoberfläche. Das sind ca. 3000 Hiroshima-Bomben. Man wird die Energie irgendwie nutzen - z.B. per Bioethanol und weiterfliegen - inkl. Lärm.
Und man wird GPS-Navigationstechnologie vom feinsten haben, so dass man über Weiach nen Looping machen könnte, ohne deutsche Gebiet zu tangieren.
500$ pro Fass Öl würde mich übrigens freuen, denn ich habe Ölaktien. Und keine Airline- oder Flughafenaktien.
Allerdings würde ein Preis von 500$ pro Fass das Fliegen "nur" um ca. 50-80% teurer machen, denn nur ca. 1/6 der Kosten der Airlines sind Treibstoffkosten. Somit dürfte ein Urlaub um 10-20% teurer werden. Das spart man am Hotel, nicht am Flug. Im übrigen wäre die Verteuerung in Europa eher geringer, da parallel zum Ölpreisanstieg der Dollar an Wert einbüssen dürfte.
Verglichen mit Opfikon, Wallisellen, Schwamendingen, Dübendorf, Maur, Zumikon, Egg, Stäfa und Männedorf wohnt in den von Dir aufgezählten Dörfern fast niemend - und v.a. werden diese Ortschaften zumeist gar nicht direkt überflogen und wenn dann in grösserer Höhe als die Häuser im Süden.
Dieses pseudogelehrte dumme Geschwätz erinnert irgendwie an amerikanische Banker, die noch vor wenigen Monaten faktenreich untermauert behauptet haben, es gebe kein Kreditproblem in den USA.
Bioethanol und Präzisionsflüge, dass ich nicht lache. Schon mal etwas von den Grenzen des Wachstums gehört? Und davon, mit welcher Energie dieser Bioethanol produziert werden soll?
Oder fantastische Flugmanöver. Bei einem Looping würde deutsches Gebiet zumindest lärmmässig massiv belastet - oder postuliert da einer auch noch lärmfreie Turbinen?
Bei den Argumenten zum 500 Dollar-Ölfass wird es vollends absurd. Schon einmal überlegt, mit welchem Energieträger das Kraftpaket «fossiler Energieträger» auf die Schnelle ersetzt werden soll?
Und wenn es die neue Billigenergie gibt, dann wird man das teure Erdöl garantiert nur noch für teure Spezialprodukte wie Pharmazeutika etc. einsetzen.
So gewaltig kann der Gewinn auf Ölaktien nicht steigen. Er wird im Gegenteil in den Keller fallen, weil nämlich Ölfirmen mittels Massenklagen für Schäden aus Treibhauseffekten zur Kasse gebeten werden. Und tschüss Gewinne.
Was schliesslich den Dollar betrifft: wie blauäugig muss man sein, zu glauben, der Dollar werde weiterhin die Währung sein in der Öl gehandelt wird? Schon jetzt zeichnet sich ab, dass dies mit weit grösserer Wahrscheinlichkeit der Euro sein dürfte.
Auf den erneuten Versuch, die Dörfer im Unterland verbal als "niemand" zu verkaufen gehe ich gar nicht mehr ein. Wir wissen seit 31 Jahren wie laut die Anflüge und Abflüge bei uns sein können. Da brauchen wir keine Belehrungen von Südschneisern, die sich gerade mal mit 1500 Tagen Erfahrung brüsten.
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