Samstag, 20. Februar 2010

Wo die Festungswächter wohnten

Im Gebiet «See» südwestlich des Alten Bahnhofs und der Hauptstrasse Nr. 7 ist seit der Bewilligung des Quartierplans durch den Kanton langsam aber sicher etwas am Tun.

Baugespanne stehen und in den Mitteilungen für die Gemeinde Weiach sind die entsprechenden Projekte ausgeschrieben. So eines der Schefer Partner Planungen, Verenagasse 7, 8302 Kloten für einen «Neubau von zwei Mehrfamilienhäusern, Kaiserstuhlerstrasse / Strasse "im See", AV-Kat.-Nr. 1204, Wohnzone mit Gewerbeerleichterung, 3 Geschosse WG3» (MGW, Januar 2010, S. 6). Sie kommen auf den Platz des früheren Restaurants Bahnhof zu stehen.

Eine grosse Fläche Bauland (etwas über 1 Hektare) gleich dahinter ist aber weiterhin ausgeschrieben. Und scheint noch immer nicht verkauft zu sein. Fast 4 Millionen für 10800 Quadratmeter ist halt kein Pappenstiel.

Arbeiten und Wohnen unter einem Dach

Das einzige Mehrfamilienhaus, das in diesem Gebiet bereits steht, wird heuer schon sein 50stes Aufrichtefest feiern können.

Walter Zollinger hat in seiner «Chronik des Jahres 1960» einen Ausschnitt aus der damaligen amtlichen Baupublikation eingeklebt: «Wohnbaugenossenschaft «Sonnenrain», Grubensteig 11, Schaffhausen: Bau eines 5-Familienhauses mit Diensträumen und einer Garage im Dörndlihag, Weiach.»

Das FWK-Haus von der Hauptstrasse aus gesehen [Foto: Zollinger, 1960-1962]

Dazu schreibt er unter dem Titel «Bautaetigkeit/Handaenderungen»:

«Es gibt auch diesmal auf dem Gebiet Bautätigkeit noch nicht allzuviel zu berichten. Immerhin ein Neubau ist erwähnenswert: im sogen. "Dörndlihag", das ist links der Landstrasse nach Kaiserstuhl, gegenüber dem 1957 erstellten Lagerhaus der landw. Genossenschaft ist ein Fünffamilienhaus entstanden, Bauherrschaft ist die "Baugenossenschaft Sonnenrain" Schaffhausen. Es wohnen ausnahmlos Angestellte des Festungswachtkorps drin, deren Büro sich ebenfalls in diesem Neubau befindet.»

Später auch Wohnraum für Grenzwächter und Bähnler

Im WeiachBlog-Beitrag «Die Grenzwache verlässt die Grenze» habe ich geschrieben, die Liegenschaft sei auch von Angehörigen des Grenzwachtkorps bewohnt worden. Dieser Sachverhalt wird auch von alt Gemeindeschreiber Hans Meier bestätigt. Weil es nicht mehr genügend FWK-Angehörige gegeben habe, die dort wohnen wollten, seien einzelne Wohnungen auch an Grenzwächter und SBB-Angestellte vermietet worden. Unter anderen habe der spätere Bahnhofsvorstand Armin Stäuble anfangs dort gewohnt.

Quellen

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