Sonntag, 22. April 2007

Der Rheinhof im Griesgraben

Wer dem Gottfried Keller-Dichterweg, dem grenzüberschreitenden Skulpturenweg oder ganz einfach einem der gelben Wanderwegweiser entlang des Weiacher Rheinabschnitts folgt, der passiert zwischen dem Städtchen Kaiserstuhl und der Mündung der vereinigten Dorfbäche einen alten Hof, genannt «Rheinhof» (oder auch «Griesgrabenhof»).


Den ersten Namen trägt er, weil er die einzige Weiacher Hofsiedlung direkt am Rhein ist, den zweiten, weil er am Ende des Griesgrabens steht, einer Erosionsrinne in den Niederterrassenschottern, die zwischen dem Dorf und dem Rhein gegen das Hard hin eine breite Ebene bilden. Auf der Höhe des Griesgrabens ist es aber bereits vorbei mit der Kiesebene. Beim Rheinhof lugen da und dort Kalkrippen aus dem Boden.

Nach knapp 200 Jahren dem Verfall preisgegeben

Der Hof liegt auf der mutmasslichen Fluchtroute Franz Hohlers und ist leider schon seit längerem ein nicht mehr bewohntes Gebäude. Es ist sogar schon so weit, dass er statistisch bereits nicht mehr existiert: Der Name «Rheinhof» wird zwar noch genannt, ihm ist jedoch kein Gebäude mehr zugeordnet, obwohl der alte Hof am Rheinufer nach wie vor steht. Unbewohntheit macht ein Gebäude offenbar statistisch partiell unsichtbar.

Das Wohnhaus wurde 1810 erstellt und hat schon etliche Gefahren überlebt, vor allem mehrere Rheinhochwasser. Eines spülte 1876 eine Mühle weg, 1912 riss ein weiteres ein Wasserrad mit. Heute scheint es, dass nicht Wasser, sondern Vernachlässigung dem Haus letztlich den Rest geben wird. Oder schon gegeben hat, wie man vermuten muss, wenn man es sich von nahe ansieht.

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[Veröffentlicht am 29. April 2007]

3 Kommentare:

Unknown hat gesagt…

Wem gehört denn dieser Hof? Ist er erwerbbar?

Wiachiana-Verlag hat gesagt…

Sehr geehrter Herr Frazier,

ich weiss leider auch nicht, wem die Liegenschaft Griesgrabenhof (Rhihofweg 31, Parzelle 507) aktuell gehört. Das müsste man aber bei der Gemeinde Weiach (http://www.weiach.ch) herausfinden können. Oder aber beim Grundbuchamt, das vom Notariat in Niederglatt geführt wird.

Die Parzelle "507 Weiach" ist rund 1.5 Hektaren gross und liegt in der Landwirtschaftszone. Ob es für einen allfällig möglichen Erwerb eine Bewilligung nach dem Gesetz über das bäuerliche Bodenrecht (BGBB) braucht, müsste abgeklärt werden.

Mit freundlichen Grüssen, WG(n)

Unknown hat gesagt…

Vielen Dank für die Information. Ich bin jetzt schon einen Schritt weiter.