Für den Kirchenvisitationsbericht zur Periode 1912-1923 fragte der Kirchenrat des Kantons Zürich unter der Rubrik «sittliches Leben» die Kirchgemeinden explizit auch nach dem Grad der Verseuchung mit jugendgefährdenden Schriften:
«Ad 11. Eine besonders auffällige Verbreitung unsittl. Schriften u. Bilder ist hier nicht wahr zu nehmen, wer gute Bücher lesen will, kann solche gegen ein kleines Entgeld aus der Jugend- oder Gemeindebibliothek beziehen, oder unentgeldliche Bücher mehr relig[i]öser, christl. Inhalt aus einer privaten Ausleihbibliotek des Pfarrers. Auch zirkuliert in vielen Familien eine vom Pfarrer (verwaltete) besorgte Lesemappe mit guten Zeitschriften u. religiöser Lesestoff.»
Dabei dürfte es sich wohl auch um die bereits unter Punkt 3 (WeiachBlog, 27. November) erwähnten Periodika wie das «Appenzeller Sonntagsblatt» oder den «Feierabend» handeln.
Ob es Pfarrer Kilchsperger bezüglich des Zirkulierens von «Schundliteratur» ganz einfach nicht so genau wissen wollte, oder es sich tatsächlich so verhielt wie von ihm beschrieben, sei dahingestellt.
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vgl. die Übersichtsseite auf dem Portal der Weiacher Geschichte(n)
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