Andere Kantone, wie Thurgau, Uri, Graubünden oder Nidwalden haben ihre Namenbücher bereits; in gedruckter Form und teils erstaunlich umfangreich (Details zum Stand der Arbeiten in den einzelnen Kantonen siehe hier, S. 49)
Es geht vorwärts mit dem Namenbuch
Vorarbeiten zum Zürcher Pendant wurden bereits vor Jahrzehnten getätigt. Und gegenwärtig sind am Staatsarchiv des Kantons Zürich Bestrebungen im Gang, die hoffen lassen, es werde nicht noch weitere Jahrzehnte dauern, bis auch unser Kanton so weit ist und ein Namenbuch die Druckerei verlässt.
Für den Kanton Zürich wird der aktuelle Stand in einem Referat an einer Swisstopo-Tagung mit: «Aktives Projekt EDV im Aufbau» umschrieben. Beteiligt an den aktuellen Efforts sind u.a.: «cand. phil. Anja Neukom-Hermann, Germanistin, Zürich (bis Sommer 2005) und lic. phil. Simone Tönz, Germanistin, Zürich.»
Dass aus den Flurnamenplänen Informationen für eine Datenbank extrahiert werden, kann man auch aufgrund von Koordinatenkreuzen schliessen. Diese wurden mit Bleistift auf den Übersichtsplan der Orts- und Flurnamen der Gemeinde Weiach gezeichnet. Sie bieten die Referenz zu den Kilometerkoordinaten der Landestopographie (heute: Swisstopo) und dienen dadurch der exakten Verortung nach schweizweit verwendetem Verfahren.
Chälen ist nicht Weiach
Der Untergrund der vorliegenden Karte basiert auf topographischen Daten von 1983, die darüber gedruckten Orts- und Flurnamen wurden jedoch bereits Ende der 1950er Jahre gesammelt. Ob die Abschnittsgrenzen schon damals festgelegt wurden ist nicht bekannt.
Der abgebildete Ausschnitt zeigt das Dorfzentrum von Weiach. Man sieht hier deutlich die Trennung des Dorfteils Chälen vom Oberdorf, das man nach dem gegenwärtigen Stand des Wissens als den historischen Kern der Siedlung namens Weiach bezeichnen darf (vgl. dazu Weiacher Geschichte(n) Nr. 52).
Auf der bis vor wenigen Jahren landwirtschaftlich genutzten Hofwiese im Zentrum zwischen Chälen, Oberdorf und Unterdorf steht zwar schon seit 1836 ein Schulhaus (heute mit dem Zusatz das alte versehen), aber erst seit 1976 das neue Primarschulhaus samt Zivilschutzunterkunft, Mehrzweckhalle und Abwartwohnung.
Den Chriegweg sucht man vergebens
Wer diese Flurnamen mit den heutigen Strassennamen vergleicht, wird feststellen, dass doch einige übernommen wurden. So haben wir heute beispielsweise einen Damaststieg und eine Luppenstrasse. Allerdings keinen Chriegweg. Diese Namensgebung machte den Anwohnern im Sommer 1992 überhaupt keine Freude, weshalb sich der Gemeinderat schliesslich für die unverfänglichere Bezeichnung Birkenweg entschied (vgl. dazu Weiach - Aus der Geschichte eines Unterländer Dorfes. Dezember 2009 - S. 69.)
Quellen
- Boesch, H.: Kanton Zürich. Sammlung der Orts- und Flurnamen. Aufnahme 1958. (Auf Übersichtsplan 1:5000 Gemeinde Weiach. Meliorations- und Vermessungsamt des Kantons Zürich. Nachgeführt bis 1983.) [Signatur: StAZH O 471 c Weiach]
- Im Hochmittelalter gab es zwei Wiach. Was die Chälen vom Dorf trennte (Siedlungsgeschichte 2). Weiacher Geschichte(n) 52. In: Mitteilungen für die Gemeinde Weiach, März 2004 – S. 14-16.
- Weiach - Aus der Geschichte eines Unterländer Dorfes. Vierte, überarbeitete Auflage von Walter Zollingers «Weiach. 1271-1971. Aus der Vergangenheit des Dorfes Weiach», Dezember 2009 - S. 69.
- Nyffenegger, E.: Datenbank der Schweizer Namenbücher. Vortrag an der Swisstopo Nomenklaturtagung, 28. Juni 2005 - S. 47ff.
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