«Endlich ist unterm 13. Dezember die zweite Etappe der Kanalisationsarbeiten zur Submission ausgeschrieben; sie soll dann im kommenden Jahr in Angriff genommen werden», schrieb Walter Zollinger in seiner Chronik des Jahres 1955.
Gegen Ende des Jahres 2005 wurde mit dem Spatenstich der Startschuss für den Abwasserexport gegeben (WeiachBlog berichtete am 26. November darüber).
Ein halbes Jahrhundert früher, im Dezember 1954, bewilligte die Gemeindeversammlung einen Kredit für ein neu zu erstellendes Kanalisationsnetz. Vorher hatte man das Abwasser noch direkt in die Dorfbäche eingeleitet - ohne jede Behandlung. Die erste Etappe der Kanalisation wurde 1955 erstellt. Die zweite sollte 1956 folgen. Das oben abgebildete Inserat markiert deren Startschuss. Schleuderbeton-Leitungen mit Durchmesser 40-70 cm waren zu verlegen.
Spitz kalkulieren über die Festtage
Der Weiacher Gemeinderat liess die Ausschreibung der zweiten Etappe der Kanalisation durch das Ingenieurbüro Gujer in Rümlang publizieren - just Mitte Dezember. Mit Planbezug am 19. Dezember, Baustellenbesichtigung am 21. Dezember (Treffpunkt beim Restaurant Wiesenthal an der Kantonsstrasse Basel-Winterthur) und dem Offerteinreichungstermin am 5. Januar 1956. Also nichts mit geruhsamen Weihnachts- und Neujahrsfeiertagen vor 50 Jahren. Jedenfalls für einige Angestellte von Tiefbauunternehmen. Die mussten zwischen Weihnachtsbaum und Bächtelisumtrunk kräftig das Weiacher Projekt kalkulieren.
Interessant ist übrigens, dass die Gemeinde Weiach und das Büro Gujer auf eine mindestens 50-jährige Zusammenarbeit zurückblicken. Wie an der letzten Gemeindeversammlung bekanntgegeben wurde, erfasste die Fa. Gujer im Zusammenhang mit dem Leitungskataster GIS alle Wasser- und Kanalisationsanlagen.
Quelle
-- Zollinger, Walter: «Gemeinde Weiach. Chronik des Jahres 1955» - S. 14.
Freitag, 23. Dezember 2005
Vor 50 Jahren: Zweite Bauetappe der Kanalisation ausgeschrieben
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