Das Bild zeigt die wohl originellste Karte des Zürcher Herrschaftsgebietes. Sie nimmt das Wappentier als Vorlage, kommt folgerichtig in Form eines Löwenkopfes daher und trägt den Titel «Zürich Gebiet 1698». Als Urheber sind auf dem Werk vermerkt: «J.H. Streulinus inv.» (unten links) bzw. «J.G. Seiller sculpsit» (unten rechts).
Alle Randgebiete des damaligen Zürcher Herrschaftsbereichs (inklusive der heute schaffhausischen Stadt Stein am Rhein und der Herrschaft Sax im heute st.gallischen Rheintal) liegen in der wilden Mähne des Löwen. So auch Weiach, das als «Weÿach» ausdrücklich genannt wird. Weiter sind in der Umgebung der «Rhein Fluß», sowie «Eglisau», «Weil», «Rafz» und «Niderweningen» eingezeichnet (siehe den vergrösserten Ausschnitt unten).
Der Grund ist einfach. Das sind alles Grenzorte. Mit den Namen konnte man die Grenzen des eigenen Staatsgebiets anzeigen – ohne eine Grenzlinie einzeichnen zu müssen. Die hätte zu diesem künstlerischen Ausdruck des Machtanspruchs ja auch wie eine Faust aufs Auge gepasst.
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