Mittwoch, 11. Januar 2006

«Stages» oder das Leben nach dem Krebs


Am 20. und 21. Januar 2006 hat Weiach zwei Auftritte an den 41. Solothurner Filmtagen. Ein seit einigen Monaten in Weiach ansässiges Filmproduktionsbüro präsentiert seinen neuesten Spielfilm.

Das Leben geht weiter

Schon am 12. September 2005 berichtete der Zürcher Unterländer über die «Premiere des Diplomfilms «Stages» mit Unterländer Produzentin» im Dietliker Kino Pathé. Unter dem Titel Über Menschen erzählen schreibt Kathrin Morf, der Film zeige «für einmal das Leben nach dem Krebs und nicht den Krankheitsverlauf».

Und wie er das zeigt: Ina, die Protagonistin, stürzt sich nach der Krebsdiagnose und dem Abschluss der Therapien in ein neues Leben. Sie spricht im Theater vor, beeindruckt durch ihre Ausstrahlung und wird engagiert. Nur um zu erkennen, dass ihre Umgebung ihr die neue Aufgabe nicht zutraut. Dass man sie weiterhin behüten will. Dass es ihre Angehörigen sind, die keinen Schlussstrich unter die vergangenen Schatten der Krebserkrankung ziehen können. Aber auch sie selbst muss lernen, Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft miteinander zu versöhnen. Von diesem Kampf um ein normales Leben nach dem Krebs handelt der Film. (Mehr zur Story im Blog CINEMA und in dieser Langversion des Inhalts)

Die zierliche, junge Schauspielerin Anna Brüggemann (1981 in München geboren) überzeugt durch eine reife Leistung. Man sieht ein Mädchen und doch eine Frau. Brüggemann begleitet einen auf der Reise der Bewusstseinsveränderung, die für gewöhnlich viel ältere Menschen durchmachen.

Unter den Drehorten sind die Zinnen der Zürcher Altstadt, das Niederdorf (u.a. die Trittligasse), Brücken und Strassen an der Limmat, die Seepromenade am Zürichhorn. Das Hauptgebäude der Universität Zürich Zentrum an der Rämistrasse mutiert im Innern unversehens zu einem Theater, kaum hat Ina die Schwelle überquert. Stimmige Landschaftsaufnahmen wurden u.a. am Pfäffikersee und auf einer Wiese auf dem Gebiet von Aathal-Seegräben eingefangen.

Der lebensbejahende Ansatz hat sich ausgezahlt: der Film «Stages» erhielt letztes Jahr in Deutschland den «Brustkrebs-Kommunikationspreis 2005», wie die Deutsche Krebsgesellschaft e.V. mitteilt.

Produzentin und Regisseur wohnen im Oberdorf

Und was hat das mit Weiach zu tun? Ein klein wenig nur, aber immerhin: der Kontakt «Stages» Schweiz ist an der Oberdorfstrasse 31 bei Carolina Schegg domiziliert (das Büro Deutschland in Ludwigsburg). Auch der Regisseur des Films, Marek Beles wohnt in Weiach an derselben Adresse.

Das erfährt man auf der Internetseite: www.stages-film.com. Dort wird auch das gesamte Team vorgestellt, ein Film dreht sich ja nicht im Alleingang. Neben den Schauspielern waren eine ganze Reihe von Personen hinter der Kamera tätig.

Zu Carolina Schegg verrät die Site zum Film folgendes:

«Geboren 1978 in Argentinien. Matura 1997 in Zürich. Von 1997 bis 1999 Grundstudium der Wirtschaftswissenschaften an der Universität Zürich. Seit 1996 freiberufliche Arbeit für die Firma AVA-Beles in Zürich als Aufnahmeleiterin und Produktionsassistentin. Von 1999-2005 studierte Carolina Schegg an der Filmakademie Baden-Württemberg das Fach Produktion. Vertiefung in den Bereichen International Producing und Digital Producing

Schegg ist kein unbeschriebenes Blatt, sie produzierte 2000 bereits «Isn't she lovely», einen Kurzfilm der an den Solothurner Filmtagen 2002 gezeigt wurde. 2002 folgte mit «Los Caminos» ein Dokumentarfilm.

Daran war auch der Regisseur von «Stages», Marek Beles, beteiligt. Er hat seine Biographie schon in ganz jungen Jahren mit der Kamera verbunden, wie man auf stages-film.com liest:

«Geboren 1975 in Tschechien, Matura 1997 in Zürich. Während der Gymnasialzeit Arbeit als freischaffender Kameramann unter anderem im Auftrag für das Schweizer Fernsehen DRS und die Arcanusfilm AG, Luzern. Seit 1996 produzierte er in eigener Regie diverse Kurzfilme und Reportagen. Von 1998 bis 2005 studierte Marek Beles an der Filmakademie Baden-Württemberg im Studiengang Regie Szenischer Film

«Stages» auf der Leinwand, dem PC-Bildschirm und im Äther

Und Sie möchten sich nun den Film dieser beiden frisch Diplomierten und Prämierten ansehen? Da gibt es dieses Jahr gleich zwei gute Gelegenheiten:

An den Solothurner Filmtagen 2006 (16.-22.Januar) wird «Stages» am Freitag, 20. Januar um 12 Uhr im Capitol und am Samstag, 21. Januar 20:30 Uhr im Kinosaal Landhaus gezeigt.

Ab März 2006 gibt es die DVD zu kaufen und voraussichtlich im Herbst 2006 wird über die Sender des Schweizer Fernsehens die TV-Premiere erfolgen.

Die neuesten Infos dazu und viele Bilder auf www.stages-film.com

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Stages in Kaiserstuhl AG

Walter Blum vom Pfarramt Kaiserstuhl lädt ein zur Filmvorführung von "Stages" am Montag, 8. Mai 2006 um 20 Uhr in der Bibliothek der Bezirksschule Kaiserstuhl AG. Im Rahmen der Aktion "Wenn Sie mehr wollen..." des Pfarreienverband Zurzach-Studenland. Eintritt frei.

Anonym hat gesagt…

TV-Erstausstrahlung von „Stages“ im Deutschen Fernsehen

Im Rahmen der vom 3. bis 9. April 2006 stattfindenden ARD Impulswoche zum Thema Krebs wird „Stages“ am Montag, 3. April 2006 um 23.20 Uhr im SWR gezeigt.
Wer den Termin verpasst oder zur späten Stunde nicht mehr auf ist, kann die DVD bestellen, die ab dem 4. April 2006 geliefert wird. Mehr Infos unter www.stages-film.com