Montag, 23. April 2012

Publikationen finden - ganz ohne Google

Bibliothekskataloge sind heute vielfach digitalisiert und über das Internet abrufbar. Dazu muss man aber wissen, wie man einen solchen Katalog aufruft, denn über Standard-Suchmaschinen wie Google, Bing und Konsorten findet man selten etwas.

Suchmaschinen sehen längst nicht alles

Der Grund: Kataloge werden in Datenbanken abgefüllt. Und auf die kann man nur mit einer Eingabemaske zugreifen. Wenn man das tut, generiert die Datenbank sogenannt dynamischen Content. Suchmaschinen-Spider sind in vielen Fällen nicht in der Lage, solche Inhalte abzurufen. Entweder weil sie nicht fähig sind Abfragemasken effizient genug mit Schlagwörtern, Autorennamen o.ä. zu beschicken. Oder weil Versuche dazu seitens des Katalogbetreibers mittels einer «robots exclusion» von vornherein unterbunden werden. Man nennt diese zwar vorhandenen, für Google & Co. aber unsichtbaren Teile des Internets auch das «Deep Web».

Sucht man also nach einem Werk, das nur in Bibliotheken verfügbar ist, die von Google Books noch nicht erfasst wurden, dann fängt man am besten mit einer spezialisierten Meta-Suchmaschine wie dem Schweizer Virtuellen Katalog http://www.chvk.ch/ an. Kataloge auswählen - Suchbegriffe eingeben - Suchen lassen. So einfach geht das. Die etwas jüngere Version ist Swissbib http://www.swissbib.ch/, wo man noch weniger falsch machen kann: es gibt nur ein Feld, in welches man etwas eintippen kann. Und schon sucht die Metamaschine auf allen angeschlossenen Bibliothekskatalogen.

Broschüre zur Einweihung der Schulanlage Hofwies in Bibliothek verfügbar

Wenn man sich auf ganz bestimmte Begriffe spezialisiert - wie dieser Blog seit Jahr und Tag auf den Begriff «Weiach», dann fallen einem natürlich Einträge auf, die bei früheren Suchdurchgängen noch nicht vorhanden waren.

So ging es mir vor einigen Tagen mit einer kleinen Broschüre, die - wie in Weiach weithin üblich - als Gelegenheitsliteratur herausgegeben wurde. Da von den Adressaten dieser Schrift männiglich den Kontext ihrer Entstehung kannte und weil überdies angenommen wurde, es interessiere sich über den kleinen Kreis der Gemeinde hinaus sowieso niemand dafür, so wurde (und wird) in unserem Dorf meist auf Informationen wie Verlag, Erscheinungsjahr oder Erscheinungsort verzichtet, manchmal sind nicht einmal Herausgeber oder Autor genannt.

Dass dies auch bei der von mir kürzlich im Katalog der IDS Zürich gefundenen Gelegenheitsschrift «Einweihung der neuen Schulanlage Hofwies Weiach» der Fall war, zeigt sich am Eintrag, den die Forschungsbibliothek Pestalozzianum, welche zur Pädagogischen Hochschule Zürich gehört, dazu erstellt hat (vgl. IDS Uni Zürich 001992824):

«Titel Einweihung der neuen Schulanlage Hofwies Weiach : Freitag / Samstag / Sonntag, 3./4./5. September 1976 / [Primarschulpflege und Gemeinderat Weiach]
Impressum [Weiach] : [s.n.], [1976]
Umfang 1 Heft : Ill.
Bibliothek PH Zürich_Forschungsbibl. Sign.: IHBF H 1209
»

Die eckigen Klammern sind nach den einschlägigen ISO-Standards ein Hinweis darauf, dass die gemachten Angaben nicht einem Impressum entnommen, sondern aus einer Analyse des Inhalts abgeleitet wurden - für den Verfasser-/Herausgebervermerk z.B. die Angaben unter dem Grusswort, Vorwort, etc.

Übrigens: diese Publikation ist auch bei Google Books erfasst - nur steht da rein gar nichts darüber, bei welcher Bibliothek sie verfügbar wäre.

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