Mittwoch, 20. Januar 2010

Religionsunterricht in der Schule? Null Interesse.

Für den Visitationsbericht zu den Jahren 1912-1923 stellte der Kirchenrat des Kantons Zürich auch Fragen über den Bezug von Kirche und Schule.

Diese Fragen sind nicht ganz ohne Brisanz, war doch der Schullehrer bis weit ins 19. Jahrhundert hinein dem Pfarrer unterstellt. Erst mit der liberalen Reform von 1833/34 wurde die Schule dem direkten Zugriff der Pfarrherren entzogen. (vgl.: Weiacher Geschichte(n) 114: Aufstand wegen neumodischen weltlichen Schulbüchern. Die Weiacher im «Stadlerhandel» vor 175 Jahren. In: Mitteilungen für die Gemeinde Weiach, Mai 2009)

Projekt «Religionslose Schule» wirbelt keinen Staub auf

In Weiach scheint die Bevölkerung einige Jahrzehnte nach der Einführung der kantonal gelenkten Volksschule mehrheitlich die Auffassung vertreten zu haben, eine weitgehende Trennung von staatlicher Schule und Kirche sei in Ordnung. Bildung auf der einen, Religion auf der anderen Seite. Dies kann man zumindest aus den Antworten auf die Fragen 20 und 21 herauslesen.

«Ad 20. Das Verhältnis zwischen Schule u. Kirche ist hier ein freundschaftliches u. gutes.»

«Ad 21. Die Bestrebungen, den Religionsunterricht aus der Schule zu beseitigen, haben bei uns keinen Staub aufgewirbelt, ebenso nicht das Postulat von konfessionslosen Schulen.»

Anscheinend war man der Meinung, mit der Sonntagsschule und dem Konfirmationsunterricht werde den religiösen Bildungsbedürfnissen in genügender Weise Rechnung getragen.

Weitere Artikel zum Thema Visitationsbericht

vgl. die Übersichtsseite auf dem Portal der Weiacher Geschichte(n)

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