Zwischen 1914 und 1918 gab es weder eine Erwerbsersatzordnung (EO) für die Wehrmänner, noch eine AHV. Was zur Zeit des 1. Weltkriegs schon existierte, waren lediglich gewerkschaftlich organisierte Arbeitslosenkassen, die Subventionen erhielten.
Nur etwas Fürsorge in der Zeit der grössten Teuerung
Die Erwerbslosen waren noch viel stärker als heute auf ihre sozialen Netzwerke zurückgeworfen. Dazu, wie sich das im ländlichen Weiach auswirkte, äussert sich Pfarrer Kilchsperger unter Punkt 17 des Kirchenvisitationsberichts zur Periode 1912-1923:
«Ad 17. Von freien Samstagnachmittag verspürt man hier nicht viel, auch die Arbeitslosigkeit warf keine verheerenden Wellen an unser Gestade, da zeitweilig arbeitslos gewordene Fabrikarbeiter u. Arbeiterinnen zu Hause Arbeit u. Nahrung fanden. Wohl hat der Gemeinderat eine Zeit lang die gesetzliche Arbeitslosenunterstützung an einige Einwohner verabfolgt, aber auch bei Zeiten wieder abgebrochen. Wohl hat eine Fürsorgekommission in welcher auch der Pfarrer sass, zum Wohl etlicher armer Familien in der Zeit der grössten Teurung geamtet, aber die Kirche als solche hat keine besonderen Massnahmen gegen die Notlage getroffen, ausser dass die Kirchenalmosen unter Bedürftige verteilt wurden, u. in der Predigt Verständnis für die sozialen Nöte der Gegenwart zu wecken u. die vorhandenen Klassengegensätze durch christl. Bruderliebe zu überbrücken versucht wurden.»
Weiterführende Links zum Thema Arbeitslosenversicherung
- [Proseminar CH+] Von der Fürsorge zur Versicherung. Dr. Bernard Degen, WS02/03: Referat "Die Schweizerische Arbeitslosenversicherung bis 1930". 16.12.2002
- Degen, Bernhard: Artikel Arbeitslosenversicherung (ALV) im Historischen Lexikon der Schweiz
- [Übung CH+] Vom Wirtschaftsliberalismus zum Sozialstaat. Dr. Bernard Degen, WS02/03: Referat "Geschichte der Arbeitslosenversicherung". 04.12.2002
vgl. die Übersichtsseite auf dem Portal der Weiacher Geschichte(n)
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