Der Tages-Anzeiger Unterland brachte im Vorfeld der am Wochenende stattfindenden Gemeindewahlen gleich zwei Artikel mit Bezug zu unserem Dorf.
Runderneuerung
Der erste, ein am 18. Januar 2010 erschienener Kurzbeitrag von Sandra Zrinski mit dem Titel «Grosse Erneuerung des Gemeinderats», handelt ausschliesslich von Weiach:
«Der Elektroinstallateur und Geschäftsinhaber Ernst Eberle ist der einzige Weiacher Gemeinderat, der sich am 31. Januar für eine weitere Amtsperiode zur Verfügung stellt. Die anderen vier Behördenmitglieder treten zurück. Für diese Sitze kandidieren neu Elsbeth Ziörjen, Michael Bärtsch, Thomas Steinmann und Emanuel Galimberti. Alle bis auf Steinmann, der Mitglied der SVP ist, sind parteilos. Galimberti stellt sich auch für das Amt des Präsidenten zur Verfügung.
Für die Rechnungsprüfungskommission stehen so viele Kandidaten wie Sitze zur Verfügung. Im Gegensatz zum Gemeinderat bleibt die Behörde weitgehend in der gleichen Zusammensetzung wie bisher. Am 31. Januar wählen die Weiacher ausserdem die evangelisch-reformierte Kirchenpflege und die Mitglieder des Wahlbüros. (szr)»
Dass nun mit Thomas Steinmann ein Kandidat SVP-Mitglied ist, kann man schon als kleine Revolution bezeichnen. Denn bisher war es bei uns jahrzehntelang Tradition, dass die Mitglieder der Exekutiven im Dorf parteilos sind. Oder sich wenigstens offiziell so geben.
Interessant in diesem Zusammenhang: der frühere Gemeindepräsident Mauro Lenisa ist Mitglied der FDP. Ob er das auch schon zu seiner Präsidentenzeit war, ist WeiachBlog nicht bekannt.
Gefahr von Abwahl kaum existent
Der zweite Artikel im Tages-Anzeiger Unterland vom 28. Januar trägt den Titel «Wer wird am Wochenende im Unterland abgewählt?» (Verfasser: Markus Rohr).
Für Weiach stellt sich diese Frage allerdings kaum, gibt es doch keinen einzigen umstrittenen Sitz. Bei der Kirchenpflege waren nach der Wählerversammlung sogar zwei von fünf Sitzen noch vakant. Und bei den Bisherigen, also denen, die sich erneut zur Wahl stellen, ist kaum zu erwarten, dass sie von den Urnengängern in die Wüste geschickt werden.
Im Gegensatz zur Wehntaler Gemeinde Oberweningen, wo alle bisherigen Gemeinderäte vollzählig wieder antreten und gar mit zwei Sprengkandidatinnen konfrontiert sind, sei dies am Rhein anders, meint Rohr:
«Fast gar das Gegenteil passiert in Weiach, wo vier der fünf bisherigen Gemeinderäte abtreten, darunter auch Gemeindepräsident Gregor Trechsel. Auf seinen Posten aspiriert der vor zwei Jahren zugezogene Emanuel Galimberti, der als Präsident des Unihockey-Vereins Kloten-Bülach Jets bekannt ist. In Weiach gibt es keine Kampfwahl, weil nicht mehr Kandidaten als Sitze zur Verfügung stehen.»
Das ist wohl das letzte Mal, dass der Name unseres Noch-Präsidenten Gregor Trachsel falsch geschrieben wurde. Neben «Trachsler» gibt es nun also auch noch die Variante «Trechsel». Alles existente Familiennamen - nur nicht der richtige. Da fragt man sich was in den Redaktionen los ist. Fehlerfrei abtippen sollte man als Journalist eigentlich schon noch können.
Für den kommunalen Entscheid irrelevante Wahlwebsite
Der Zürcher Unterländer ist übrigens in Sachen Qualitätssicherung auch nicht gerade ein Vorbild. Er hat zwar löblicherweise eine eigene Sonderwebsite zu den Gemeindewahlen 2010 aufgeschaltet. Dort ist allerdings ausser den Namen der Bisherigen und der neu zur Wahl Stehenden nicht viel zu finden. Die Namen der Kandidaten für die evangelisch-reformierte Kirchenpflege fehlen sogar ganz - obwohl man sie wie die der Gemeinderäte und Schulpfleger den Mitteilungen der Gemeinde Weiach entnehmen konnte.
Das macht aber wenig bis nichts, denn die Weiacherinnen und Weiacher entscheiden sowieso nach Köpfen. Was wichtig ist steht in den Mitteilungen. Das Internet hat für die Lokalpolitik praktisch keine Bedeutung.
Nachtrag von Samstag, 30.1.2010, 19:25
Anscheinend gibt es doch einen Sprengkandidaten, vgl. den Kommentar von heute 17:14 Uhr!
2 Kommentare:
Stimmt alles, wenn da nicht dieser Flyer in die weiacher Briefkästen verteilt worden wäre. Da steht:
"PAUL WILLI
(bisheriger Gemeinderat)
stellt sich kurzfristig nochmals zur Wahl.
Wer noch die Möglichkeit hat unterstützt
PAUL WILLI
mit seiner Wahl zum
Gemeinderat und als Präsident
- für bessere Kontinuität in der Behörde -
Vielen Dank."
Übrigens hat nicht nur der Tages-Anzeiger Unterland redaktionell über die Weiacher Wahlen berichtet.
Hier die Artikel von Florian Schär, Redaktor Zürcher Unterländer:
«Das Dorf nicht im Stich lassen». Weiach - Von den fünf Gemeinderäten wird nur Ernst Eberle ein bisheriger sein. (ZU am 18. Januar)
Weiach - Willi sorgt kurzfristig für eine Kampfwahl (ZU am 30. Januar)
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