Dienstag, 27. September 2011

Septemberwetter 1961: prächtige Witterung für die Trauben

Böse Zungen behaupten ja, das Jahr 2011 sei eins mit zwei Sommern gewesen, einem im Frühling und einem im Herbst. In der Tat ist es auch Ende September noch so warm, dass man nach Sonnenuntergang abends im T-Shirt draussen arbeiten kann.

Wagen wir einen Blick 50 Jahre zurück, so gibt uns der entsprechende Monatseintrag in Walter Zollingers Jahreschronik eine ganz ähnliche Information:

«September. Ein sehr schöner Herbstmonat! Nur dreimal tagsüber regnerisch, sechsmal des Nachts oder frühmorgens, an 8 Tagen zeitweise bedeckt oder bewölkt, sonst aber, nach jeweilen bis gegen 9 oder 10 Uhr andauerndem Nebel, immer sonnige Vormittage, Nachmittage oder ganze Tage. Temperaturen an Nachmittagen beinahe konstant zwischen 18 und 22° stehend; einmal darunter (12° am 8.) und zweimal darüber (24° am 1. und am 4. Sept.). Prächtige Witterung zum Reifen der Trauben wie des Obstes. Es sollte von Letzterm nur mehr haben! Die Kartoffelernte dagegen geht bereits ihrem Ende entgegen.»

Obst hat es heuer in Hülle und Fülle, da kann man sich wahrlich nicht beklagen. Nur die zahlreichen Wespen sind eine Plage. Aber sonst könnte man sich glatt an dieses Wetter gewöhnen.

Quelle

  • Zollinger, W.: Gemeinde Weiach. Chronik des Jahres 1961 - S. 5-6. [Original in der Handschriftenabteilung der Zentralbibliothek Zürich. Signatur: G-Ch Weiach 1961].

Samstag, 10. September 2011

Erste Erwähnung von Wyach im Druck

Die älteste erhalten gebliebene handschriftliche Notiz, welche den Ortsnamen des Dorfes Weiach erwähnt, lässt sich bekanntlich auf das Jahr 1271 datieren. Dort wurde er in der Form «Wiach» notiert. Wann aber ist Weiach erstmals im Druck erwähnt worden?

Das älteste gedruckte Dokument, das WeiachBlog bislang gefunden hat, ist ein offizieller Erlass der Zürcher Regierung, welcher nach 1532 bei Christoph Froschauer erschienen ist, die:

«Christenlich Ordnung vnnd satzung eines Ersamen Rats der Statt Zürych, den gmeinen Kilchgang vnd predigen, die Widertöuffer, Frömbde Religion, Verbotten aberglöubig künst, Kilchenrechnu[n]gen, Fyrtagen, Gottslesteren, Spilen, Zutrincken, Kleider, Waffenzetragen, Hochzyt vnd tantzen, Schebeten vnd zeeren, Reißlouffen, Wucher vnd furkouff, Die Ee vnd ander derglychen stuck, belangend: Sampt der ordnung Synodi, vornaher vßgangen. Yetzund aber alles in ein kurtzen begriff verfaßt vnd zusamen gestelt vnd in truck geben».

Solche Titel zierten damals tatsächlich das Deckblatt - ein Titel mit Inhaltsangabe sozusagen.


Zitat und Bild geben den Titel des Drucks von 1550 wieder. Auf Seite 35 des unpaginierten amtlichen Papiers wird Wyach als eine der Pfarreien des Kapitels Regensberg erwähnt:


Die Liste wird mit dem Satz «Und sind die Pfarren also ußgeteilt unnd zuo Capitlen verordnet, volgender gstalt» eingeleitet.

Ganz am Schluss der Liste folgt das «Rägensperger cap.» mit den Pfarreien «Höngg», «Wyningen», «Rägenstorff», «Dellickon», «Otelfingen», «Buchs», «Dielstorff», «Wäningen. Diac.», «Steinmur», «Stadel», «Bülach Diac.», «Niderhaßlach», «Oberglatt», «Rümlang», «Kloten», «Basserstorff», «Eglisow», «Glattfelden», «Wyl», «Raffz» und «Wyach».

Dass der Bezirk Regensberg, bzw. das entsprechende Pfarrkapitel ganz am Schluss aufgeführt wird, hat - aus welchen Gründen auch immer - Tradition in der schriftlichen Überlieferung.

Quelle

Online-Ausgaben des zitierten Werks findet man sowohl bei Google Books, wie auf e-rara.ch, einem Gemeinschafts-Portal der Schweizer Bibliotheken mit hunderten digitalisierten alten Drucken: e-Rara ZBZ.