Donnerstag, 26. September 2013

Septemberwetter 1963: Mit dem Herdöpflen vor dem Emd fertig

Dieser Artikel über den September vor 50 Jahren hat einen landwirtschaftlichen Titel. Und das, obwohl der Eintrag Walter Zollingers in seiner Jahreschronik 1963 zu diesem Monat vor allem Wetterspezifika zum Inhalt hat - und weniger die Folgen für die Bauern:

«September: Der diesjährige September ist etwas ausgeglichener als der letztjährige, indem die Unterschiede zwischen Höchst- und Tiefsttemperaturen weniger gross sind; vor allem mittags:

Höchsttemperaturen  morg. 16°, mitt. 22°, abds. 20°
Tiefsttemperaturen morg. 4°, mitt. 14°, abds. 11°.

Dafür zählt er mehr neblige Tage oder Halbtage, nämlich 6 bzw. 14; auch Regen fiel etwas mehr, allerdings fast immer nur nachts (8x) oder am Vormittag (4x), ein einziger ganzer Tag war regnerisch. Nur einen sonnigen Tag gab es, dafür aber recht zahlreiche sonnige Nachmittage (14) und Abende (9). Bedeckt bis bewölkt notierte ich 4 ganze Tage, 3 Vormittage und 4 Nachmittage. Eigentliche Gewitter gab's keine mehr, nur hie und da "in der Ferne" etwas Wetterleuchten oder Donnergrollen. Dagegen wehte ende des Monats, ab 25.9. beständig ein ziemlich heftiger Wind. Am 27.9. um 16 Uhr war ein farbenprächtiger Regenbogen zu sehen. Der Nachbar meint am 20.9.: "Mit dem Härdöpfeln wären wir nun fertig, aber mit dem Emden nicht, so etwas ist mir noch gar nie vorgekommen."»

Letzteres Zitat passt zur Aussage Zollingers beim Juliwetter (vgl. WeiachBlog vom 26. Juli 2013), wo er bereits fliessende Übergänge zwischen Heuet, Emdet, Härdöpflen, Obsten und Wümmen ausmacht.

Quelle
  • Zollinger, W.: Gemeinde Weiach. Chronik des Jahres 1963 - S. 7-8. [Original in der Handschriftenabteilung der Zentralbibliothek Zürich. Signatur: G-Ch Weiach 1963].
[Veröffentlicht am 21. Januar 2014]