Am Freitag, 4. Juni, hat mich dann doch der Hafer gestochen. Und so habe ich auf der Seite mit dem Angebot zwei Fragen gestellt: «1) Von welcher Einheit ist der Militärstempel? 2) Hat der Absender ein Datum angegeben?».
Rückseite auch noch online gestellt
Der Anbieter antwortete postwendend: «1. Füs.KP II/269, 2. Nein es ist kein Datum angegeben. Ich habe jedoch die Rückseite der Karte noch dazugestellt, vielleicht hilft Ihnen dies weiter.» Ja, allerdings. Sehen Sie selbst:
Ein Soldat der Füs. Kp. II/269 schrieb an Karli Bachmann, Breite, Freienstein:
«Sali Karli! Will Dir auch einmal schreiben. Heute morgen sind Wir in Regensberg fort nach Weiach. Wir werden auch in Weiach entlassen am Samstag, bin froh wenn es fertig ist dass ich wieder heim kann. Es grüsst dich dein Vater.»
Ein Unterländer Bataillon
Man kann daraus ablesen, dass es sich beim Füs. Bat. 269 um einen Verband gehandelt haben muss, der Familienväter im Landwehralter in seinen Reihen zählte. Weiter, dass diese Männer im Zürcher Unterland wohnten - zumindest einige von ihnen.
Ausserdem darf man annehmen, dass es sich beim Füs. Bat. 269 um das frühere Gz. Füs. Bat. 269 handelt, welches sich im 2. Weltkrieg ebenfalls mehrheitlich aus Unterländer Wehrmännern zusammensetzte und in unserer Gegend eingesetzt wurde.
Irgendwann zwischen 1945 (dem Datum des letzten Kriegstagebuchs des Grenzfüsilierbataillons) und den späteren 50er-Jahren wurde die Zusatzbezeichnung, die es als Grenztruppe auswies, fallengelassen, denn bereits 1958 gab es einen «Stab Füs. Bat. 269» (Quelle: 150 Jahre Appenzellische Offiziersgesellschaft. Herisau, 2006 - S. 128).
Wann die Postkarte abgeschickt wurde, ist weiterhin eine offene Frage. Man könnte sie allenfalls anhand der Kommandoakten der Füs Kp II/269 klären - sofern diese noch existieren sollten.
Referenzierter Artikel
- Zurich Approach mit Aufnahme von Weiach. WeiachBlog, 30. Mai 2010 [Nr. 845]
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