Freitag, 4. Juni 2010

Karte mit Ambulant-Stempel von 1906

Postkarten mit Sujet Weiach gelangen in schneller Folge auf der Plattform Ricardo.ch zur Auktion. Die unten abgebildete Farblitho ist bereits die dritte Ansichtskarte innert nur 10 Tagen. Im Vergleich dazu ist - «weiachmässig» - bei Ebay.ch ausser ein paar Ladenhütern nichts los.

Bei dieser Karte handelt es sich um die kolorierte Version einer auch im Zweifarbendruck (grün/schwarz) herausgegebenen Postkarte (vgl. das 1910 gelaufene Exemplar im WeiachBlog-Artikel vom 26. Mai).

Die Lithographie zeigt oben eine Gesamtansicht des Dorfes. Unten links sind vier Vignetten eingefügt, mit der Kirche, dem Schulhaus, der Wirtschaft z. Post sowie dem Gasthaus z. Sternen als Sujets.

Typisches Merkmal dieser offenbar mit den Vorgaben des Weltpostvereins konformen Karten ist, dass die Nachricht sich auf ein kleines Feld auf der Bildseite zu beschränken hatte und die Rückseite ausschliesslich für Briefmarke und Adresse reserviert war. Adressat war in diesem Fall ein Frl. A. Egli, «Wasch- und Glätterin» in Zürich III.

Vom fahrenden Postbüro angenommen

Speziell zu erwähnen ist der Abgangsstempel. Die Bezeichnung «Ambulant» steht für ein «Bureau Ambulant», womit eine Bahnpoststelle gemeint ist. «Die Bahnpost ist - einfach ausgedrückt - ein Postbüro auf Rädern», schreibt Reinhard Stutz 2007 in seinem Artikel «Vor 150 Jahren entstand die Bahnpost in der Schweiz». Das Datum 10. März 1906 ist klar. Die «N°. 30» war ein bestimmter Bahnpostkurs und bei der «2636» handelt es sich möglicherweise um die Zugsnummer.

Die relative Seltenheit dieser Bahnpoststempel erklärt auch den vom Verkäufer geforderten relativ hohen Mindestpreis von 79 Franken.

Frühere Artikel über Weiacher Ansichtskarten

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